Lebenslauf
Als Sohn eines vermögenden Amtsrichters genoss Haarmann eine gute Ausbildung. Während seiner Studentenzeit engagierte er sich in der Studentenverbindung „Corps Guestphalia Heidelberg“, 1932/33 in dem deutschnational-paramilitärischen Stahlhelm-Studentenring Langemarck. Wegen der Aufnahmesperre der NSDAP trat er im Oktober 1933 zunächst in die SA ein und wurde Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Studentenschaft und weiterer NS-Organisationen. 1938 erfolgte seine Aufnahme in die NSDAP. Trotz dieser Mitgliedschaften wurde er 1946 als unbelastet eingestuft.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Haarmann dem 1. Flak-Regiment 141 als Erkundungsoffizier zugeteilt. Nach seinem Einsatz an der Westfront erfolgte 1943 seine Ernennung zum Batteriechef einer Flak-Einheit und die Beförderung zum Oberleutnant.
Am 03.09.1942 heiratete Haarmann die spätere Lehrerin Irmgard Ernst von Ernsthausen. Das Paar hatte zwei Töchter.
Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte Haarmann 1945 in seine Heimatstadt Hagen zurück und fand eine Anstellung im Wohnungsbauamt der Stadtverwaltung. Wegen der starken Kriegszerstörung litt die Stadt unter immenser Wohnungsnot, und Haarmann konnte erstmals seine Fähigkeiten in der kommunalen Verwaltung unter Beweis stellen. Diese Kenntnisse baute er als Stadtdirektor in Lüdenscheid weiter aus. Zudem verfasste er eine Reihe von juristischen Artikeln, die dem Wiederaufbau Deutschlands und der Wohnraumbeschaffung gewidmet waren.
1957 wurde Haarmann zum Landrat von Stormarn gewählt und verlegte seinen Wohnsitz in die Kreisstadt Bad Oldesloe. 1963 fand seine Wiederwahl für die nächsten zwölf Jahre statt. In seiner 18-jährigen Amtszeit durchlief der Kreis trotz der Abtretung von Harksheide und Glashütte (zu Norderstedt) 1970 eine stürmische Aufwärtsentwicklung. Gefördert durch die neue Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH (WAS) entstanden insbesondere im Süden des Kreises Gewerbegebiete sowie Arbeitsplätze. Durch neue Wohnsiedlungen wuchsen verstädterte Gemeinden heran, was wiederum den Ausbau von Infrastruktur und Verkehrswegen wie der Bundesstraße 404 bedingte. Mit diesem Strukturwandel entwickelte sich der überwiegend ländlich-agrarisch geprägte Kreis in seinem südlichen Teil zur suburbanen Region. Interessiert insbesondere an den regionalplanerischen Herausforderungen in dieser Zeit des Strukturwandels, setzte Haarmann sich mit dem „Pendlerproblem aus Sicht von Stadt und Land“ (1960) auseinander. Er initiierte die „Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise“, die ab den 1960er-Jahren zu einem wichtigen Instrument der Regionalplanung zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein wurde.
Des Weiteren förderte Haarmann im Kreis den Ausbau des Rettungs- und Katastrophenschutzes im Kreis sowie den Brandschutz. Dazu kamen Engagements in der Jugendwohlfahrtspflege sowie im Natur- und Umweltschutz.
Als Landrat bekleidete Haarmann den Vorsitz der Verwaltungsräte von WAS und der Kreissparkasse Stormarn. Außerdem gehörte er dem Schleswig-Holsteinischen Landkreistag an (1957–1975), war sowohl im Vorstand (1959–1970, 1973–1975) als auch dessen Vorsitzender (1966–1970) sowie Mitglied in mehreren Ausschüssen. Zugleich saß er im Präsidium des Deutschen Landkreistages, im Verwaltungsrat der Landesbank und Girozentrale und im Vorstand des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein. 1971 erfolgte seine Berufung in den Landesbeamtenausschuss und in die Regierungskommission des Deutschen Bildungsrates.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Verwaltungsdienst 1975 war Haarmann noch einige Jahre als Rechtsanwalt in Bad Oldesloe tätig. Er starb am 05.05.1993 in Celle.