Geschichte
Die Wassermühle an der Trave ließ der Gutsbesitzer Johann Matthias Schalburg 1778 errichten. Die Bewohner des Dorfes Vinzier und der Häuser auf den Hoffeldern des Gutes unterlagen dem Mahlzwang. Um die Strömung der Trave für die Mühle zu verstärken, wurden ein neuer Kanal und ein Staudamm gebaut. Aus den Überschwemmungen entstanden regelmäßig Konflikte mit den
Besitzern der anliegenden Grundstücke in Schlamersdorf und Tralau.
1784 übertrug der Gutsbesitzer das ganze Anwesen seinem Sohn Johann Heinrich Schalburg in Erbpacht. Fünf Jahre später, zum Zeitpunkt seiner Volljährigkeit, erhielt dieser es als Besitztum übertragen. Damit verbunden war unter anderem die Erlaubnis, in der Mühle alkoholische Getränke auszuschenken und eine Mälzerei und Branntweinbrennerei anzulegen. Dadurch wurde die Mühle mit ihrem Garten zu einem beliebten Ausflugslokal.
Der erste Müller war Herrmann Klingenberg. Er geriet 1791 aufgrund der Wasserstreitigkeiten mit seiner Pacht in Verzug und verließ bald danach Nütschau. 1797 wurde ein neuer Pachtvertrag mit Jochim Christopher Rosbült geschlossen, dessen Schwiegersohn die Mühle 1828 übernahm. Danach wurde sie durchgehend von verschiedenen Pächtern beziehungsweise nach ihrem Verkauf 1873 von ihren Besitzern in Gang gehalten. Erst 1906 wurde sie von dem damaligen Gutsbesitzer Rudolph Curtius mitsamt der Gastwirtschaft geschlossen.
Das Gebäude wurde danach für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Im Ersten Weltkrieg waren Kriegsgefangene dort untergebracht. Von 1972 an stand das Gebäude leer und verfiel. 1992 wurde es an den Fotografen Matthias Heitmann verkauft, der es restaurierte und als Wohnhaus nutzte.