Geschichte
Die Initiative zur Gründung des WAS kam Mitte der 1950er-Jahre von Seiten des Kreiswirtschaftsausschusses und seines Vorsitzenden, Hermann Bössow. Auch Kommunalpolitiker plädierten für eine intensivere, durch den Kreis koordinierte Wirtschaftsförderung. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen im Kreis galten allgemein als gut, profitierte Stormarn doch von seiner günstigen geografischen Lage zwischen den Zentren Hamburg und Lübeck. Nachdem der Gesellschafter-Vertrag für die WAS am 23.03.1957 unterzeichnet worden war, verfügte Stormarn 1957 als zweiter Kreis in Schleswig-Holstein nach Pinneberg über eine eigene Einrichtung zur Wirtschaftsförderung.
Die ersten Tätigkeiten der WAS fanden in Glashütte und Harksheide statt (heute Stadtteile von Norderstedt, Kreis Segeberg). Das nächste Projekt der WAS bildete die Erschließung eines gemeindeübergreifenden Gewerbegebietes im Raum Reinbek/Glinde/Schönningstedt. Mit Bargteheide wurde am 18.03.1959 ein Erschließungsvertrag unterzeichnet. Hier erwarb die WAS eine Fläche von 6,5 ha. Auch in Hoisbüttel übernahm die WAS die Betreuung einer kleineren Gewerbefläche von 5 ha. In anderen Fällen – wie Grande, Stemwarde, Ahrensburg, Reinfeld und Barsbüttel – wurden zunächst jeweils einzelne Industrieunternehmen mithilfe der WAS angesiedelt. Dabei zielte die WAS darauf ab, mit dem Grundstücksverkauf nicht nur kostendeckend zu arbeiten, sondern möglichst einen Überschuss zu erzielen, der den Kauf und die Erschließung des nachfolgenden Industrie- und Gewerbegebietes mitfinanzieren konnte.
1964 nahm die WAS ihre Tätigkeit in Bad Oldesloe auf und begann mit dem Erwerb von Grundstücken für das heutige Gewerbegebiet Ost an der Industriestraße. In Trittau wurde die WAS ab 1966/67 tätig. Im nordstormarnschen Reinfeld wurde Anfang der 1970er-Jahre ein erstes Gewerbegebiet erschlossen. Darüber hinaus wurde die WAS auch dann vermittelnd tätig, wenn es um Betriebsansiedlungen auf nicht-eigenen Gewerbeflächen ging.
Einen Sonderfall bildete Ahrensburg, das aufgrund der Nähe zur Hamburger Stadtgrenze und der verkehrsgünstigen Lage in besonderem Maß von der Standortverlagerung profitierte. Die Betriebe siedelten sich zunächst in zwei von der Stadt selbst angelegten Gewerbegebieten an. Ende 1961 beschloss die Stadt Ahrensburg den Verkauf der damals in städtischem Eigentum befindlichen Flächen an die WAS. Insgesamt entwickelte sich Ahrensburg zu einem Schwerpunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs in Stormarn.
Die WAS blieb auch in der Folge der entscheidende Katalysator für die gewerblich-industrielle Entwicklung. 1984 wurde die Erschließung des 30 ha großen Gewerbegebietes Oldesloe-West fortgesetzt. Ende der 1980er Jahre waren in Stormarn über 420 neue Betriebe mit über 27.000 Arbeitsplätzen angesiedelt worden - in der Regel mit Unterstützung der WAS.
Strukturprägend waren das verarbeitende Gewerbe sowie Handel und Dienstleistungen. Hatten in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem Betriebe des produzierenden Gewerbes den Weg nach Stormarn gefunden, so ließen sich in den 1990er-Jahren vermehrt Dienstleistungsbetriebe nieder. Im Jahr 1995 zählten von den neu angesiedelten Firmen 51% zum Bereich Dienstleistung und Handel, 49% zum Bereich produzierendes Gewerbe und Handwerk. Unübersehbar ist, daß die gewerblich-industrielle Entwicklung in den Kreisen Pinneberg und Stormarn, die frühzeitig mit Wirtschaftsförderungsgesellschaften arbeiteten, sehr viel ausgeprägter war als in anderen Hamburg-Umlandkreisen.
Aktuelles Projekt ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Gewerbegebietes mit Hamburg ("Minerva Park"), das insgesamt 37 ha umfasst (davon 12 ha auf Stormarner Seite) und im Raum Stapelfeld /Rahlstedt liegt.