Geschichte
Nachdem 1939 eine offizielle Verleihung der Stadtrechte durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gescheitert war, nahm die Gemeinde Ahrensburg am 18.01.1949 die Ernennung zur Stadt entgegen.
Um der extremen Wohnungsnot durch den kriegsbedingten Bevölkerungsschub entgegenzuwirken, entstanden unterstützt durch Landes- und Bundesmittel 1948–1955 südlich der Schimmelmannstraße Nebenerwerbssiedlungen. Ab 1950 kamen Wohnblocks an der Immanuel-Kant- und Hermann-Löns-Straße hinzu, gefördert durch Mittel des European Recovery Program. Gemeinnützige Zusammenschlüsse errichteten Am Neuen Teich und auf Fannyhöh Wohnungen für Rentner und Bürger mit Behinderungen.
Im Konzept der länderübergreifenden Regionalplanung Hamburg/Schleswig-Holstein galt Ahrensburg seit Mitte der 1950er-Jahre als innerer Schwerpunkt der Aufbauachse Richtung Bad Oldesloe. Ein vorausschauender Grundstückserwerb seitens der Stadt erleichterte den sozialen Wohnungsbau. Baugenossenschaften siedelten u. a. das Reeshop-Gelände mit Geschossblöcken auf, ebenso Am Neuen Teich sowie in Teilen der Innenstadt an der Bahnhofstraße, Hamburger Straße, Stormarnstraße und dem Schäferweg. Das Stadtbild prägten schließlich 1969/70 vier Hochhäuser an der Hermann-Löns-Straße sowie jeweils eins an der Hamburger Straße und der Kastanienallee.
In den 1960er-Jahren bildete sich mit überwiegend Einzel- und Reihenhäusern der neue Stadtteil Ahrensburg-West. Die Siedlung am Hagen wurde verdichtet, im Waldgut Hagen wurden die Behelfsheime durch feste Häuser ersetzt.
Der Ausbau der Verkehrswege und der Kanalisation begleiteten das Wachstum der Stadt. 1968–1970 entstand, versetzt zum historischen Stadtkern, mit einem neuen Rathaus und dem Rathausplatz ein zweites Zentrum. Ab den 1970er-Jahren griff die Modernisierung mit mehrstöckiger Bebauung auf die Große Straße über, Ende der 1980er-Jahre begann die Neubebauung der südlichen Innenstadt an Hagener und Manhagener Allee und Hamburger Straße. 1987 wurde der Ostring zur Anbindung des Gewerbegebietes Nord an die Bundesautobahn 1 fertiggestellt. Um 1990 entlasteten Umgehungsstraßen sowie ein Tunnel zur Unterquerung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck die Innenstadt vom Durchgangsverkehr. Das südöstlich der Bahnlinie gelegene Villenviertel konnte dank einer Erhaltungssatzung seinen historischen Baubestand überwiegend bewahren. Das am 01.02.1974 aus dem Amt Siek eingemeindete Ahrensfelde zeigt noch heute dörflichen Charakter.
Ahrensburg entfaltete als Arbeits- wie als Wohnort auch für die benachbarten Hamburger eine immer stärkere Sogwirkung. 1981 wurde es zum Mittelzentrum hochgestuft und erfuhr nach der deutschen Wiedervereinigung einen weiteren Bevölkerungszuwachs. Ab 1977/1990 wurde in zwei Phasen das nördlich gelegene Gartenholz, ab 2000 der Ahrensburger Redder im Südosten als neue Wohngebiete aufgesiedelt. Im Stadtteil Wulfsdorf entwickelten sich ab der Jahrtausendwende soziale und ökologische Wohnprojekte. Seit 2013 füllt sich im Norden Ahrensburgs das jüngste Baugebiet, der Erlenhof.
Als Teil der Metropolregion Hamburg ist Ahrensburg ein weiter wachsendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in der Mitte des Kreises Stormarn.