Geschichte
Nach dem Tod seines Bruders, des Feldherrn Daniel Rantzau am 11.11.1569 vor Varberg (Schweden), erbte Peter Rantzau dessen Besitz und Braut.
Das Herrenhaus Ahrensburg wurde von ca. 1575 (Dendrodaten der hölzernen Hausgrabeneinfassung) bis 1595 auf einer künstlichen, im Tal der Aue geschaffene Insel erbaut. Die Ziegel stammten wohl zum Teil vom Vorgängerbau, der aufgegebenen Burg Arnesvelde. Die lange Bauzeit erklärt sich vermutlich durch häufige Abwesenheit des Bauherrn, der das Amt des Bauherrn als Amtmann von Flensburg innehatte und dessen Wohnsitz auf Gut Troyburg.
Das Herrenhaus war einst vor Angriffen nicht nur durch den breiten, zu einem Mühlenteich aufgestauten Hofgraben geschützt, sondern besaß nach wohl zwei Seiten (Osten und Süden) jeweils Kanonenwälle; hiervon ist nur der östliche Wall als Relikt erhalten und heute mit Linden bestanden. Die kleinen Schießscharten in den Sockeln der Ecktürme dürften eher dekorative Ergänzung sein, für eine wirksame Verteidigung sitzen sie zu tief.
1759 kaufte Heinrich Carl Schimmelmann das hochverschuldete Adlige Gut Ahrensburg und lies in den folgenden Jahren auch das Herrenhaus umbauen und modernisieren.
Der einst nördlich jenseits des Hausgrabens anschließende Wirtschaftshof wurde ab den 1840er-Jahren auf die Ostseite der Straße hinter den Marstall Ahrensburg verlegt. Die nunmehr freie Fläche wurde zu einem Park im englischen Stil umgewandelt.
In den 1930er-Jahren musste Carl Otto von Schimmelmann aus finanziellen Gründen nach einem Teil des wertvollen Inventars auch das Gut mit dem Herrenhaus verkaufen. Dessen Käufer war der neu gegründete Schlossverein Ahrensburg, bestehend aus dem Land Schleswig-Holstein, dem Kreis Stormarn, der Stadt Ahrensburg und der Kreis-Sparkasse Stormarn. Diese hatte zuvor schon einen Teil der Ausstattung erworben und so gesichert. 1938 wurde das Herrenhaus, das mittlerweile nur noch Schloss Ahrensburg genannt wurde, als Museum eröffnet, aber mit Kriegsbeginn geschlossen. 1942 lagerte man die historische Ausstattung der Räumlichkeiten aus. 1943 nahmen sie Butenhamburger auf. Außerdem waren hier zeitweilig ein Lazarett und eine Zweigstelle der Seewarte Hamburg untergebracht. Nach Kriegsende diente das Schloss zunächst als Kommandostelle der britischen Besatzung, seit 1946 lebten dann in seinen Zimmern bis zu 400 Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands. Nach einer Zwischennutzung durch die Berufliche Schule des Kreises Stormarn vom Februar 1947 bis April 1954 konnten die Räume renoviert und 1955 das Museum Schloss Ahrensburg wieder eröffnet werden.
Die ab 1759 geschaffenen, zum Teil Mitte des 19. Jahrhunderts modernisierten Räume sind noch heute im Wesentlichen erhalten und bilden den Rahmen für das heutige Museum. Die Säle, Zimmer und Kammern sind durch die originalen hölzernen Wandvertäfelungen, Bespannungen, Stuckfriese, Stuckdecken sowie Möbel und Gemälde aus Familienbesitz geprägt. Die Fußböden bestehen zumeist aus einfachen Dielen, in den beiden Sälen im Obergeschoss liegt ein aufwendiges Parkett.
Die bauliche Sanierung des früheren Herrenhauses begann 1984 mit der Öffnung und Wiederherstellung des inneren Hausgrabens, der unter Heinrich Carl Schimmelmann um 1760 bis auf schmale Kasematten zugeschüttet worden war. Dadurch konnten der Grundwasserspiegel unter dem Gebäude dauerhaft
abgesenkt, jahreszeitliche Schwankungen vermieden, das Kellergeschoss nun insgesamt trockengelegt und so für eine vielfältige Nutzung hergerichtet werden. Mit den vom Rand der Kasematten geborgenen Granitpfeilern und eisernen Ketten wurde der Vorplatz neu gestaltet. Hierbei kamen auch die Granitfundamente der früheren, aus dem 16. Jahrhundert stammenden zweibogigen Zugangsbrücke wieder zutage, sie bilden seither den Unterbau für den darauf neu errichteten Zugang in das Schloss bzw. Museum. Um einen notwendigen zweiten Fluchtweg aus dem Gebäude zu schaffen, wurde vom Gartensaal aus nach Süden eine kleine neue Brücke in nun modernen Formen errichtet. Im letzten Sanierungsabschnitt wurde ab 2009 die alte Kellertreppe vor dem Nordwestturm abgerissen und unterhalb der barocken Treppe eine neue Treppe in das Kellergeschoss geführt; dort entstanden zeitgleich für die Besucher eine neue Garderobe und Toiletten.
Heutiger Eigentümer des Schlosses Ahrensburg einschließlich der Schlossinsel und der südlich anschließenden Wiesenfläche ist die 2003 aus dem ehemaligen Schlossverein umgewandelte Stiftung Schloss Ahrensburg.