Geschichte
Der Hamburger Kaufmann Adolph Schramm überließ 1884 der katholischen Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth sein kurz zuvor erworbenes Landhaus in der Talstraße (heute Maria-Merkert-Straße) in Reinbek zur Nutzung als Erholungsheim. Zum 30.04.1884 erhielt der Orden die Genehmigung zur Krankenpflege und richtete dort ein kleines Siechen- und Krankenhaus ein. Seitdem war die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth (KWA) Träger dieser Einrichtung. Nach Schramms Tod 1887 erfolgte zunächst die Umwandlung des Grundbesitzes in die Schramm’sche Stiftung. 1890 schenkte Schramms Witwe der Ordensgemeinschaft das Grundstück.
Am 28.02.1898 wurde ein Neubau als St. Adolf-Stift – benannt nach dem heiligen Adolf, dem Namenspatron von Schramm – eingeweiht. Die medizinische Betreuung übernahmen Ärzte aus Reinbek und Umgebung. Während des Ersten Weltkriegs versorgte die Einrichtung Kriegsgefangene, Flüchtlinge aus Ostpreußen und unterernährte Kinder.
Ab 1913 vergrößerte sich das Krankenhausgelände durch den Zukauf benachbarter Grundstücke bedeutend. 1930 verfügte das St. Adolf-Stift mit seinem Anbau bereits über 80 Betten. Während des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmte die Wehrmacht das Krankenhaus als Pflegeeinrichtung zunächst für lungenkranke, dann als Lazarett für kriegsversehrte Soldaten. Anschließend war es zeitweilig ein Belegkrankenhaus.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die medizinische Pflege ausschließlich durch die Ordensschwestern gewährleistet. Mit der Einrichtung einer Krankenpflegeschule 1952 auf dem Gelände übernahmen sukzessive zivile Pflegekräfte deren Aufgaben.
Aufgrund der Erweiterungs- und Neubauten 1954, 1976 und 1995 wuchs die Zahl der Planbetten auf 327 an. Parallel wurde die Regelversorgung weiter ausgebaut. Mit der 1976 eingeweihten Rettungsstation konnte die Notfallversorgung im Südstormarner Raum gesichert werden. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das St. Adolf-Stift, auch aufgrund seiner Spezialgebiete wie z. B. der Gefäßchirurgie oder der Krebs- und Transgenderbehandlung der Frauenklinik, zu einem Krankenhaus mit überregionaler Bedeutung. 2008 richtete das Krankenhaus die bislang einzige Babyklappe im Kreis Stormarn ein. Seit 2014 bietet es Frauen außerdem die Möglichkeit einer vertraulichen oder einer anonymen Geburt. 2020 versorgte das St. Adolf-Stift rund 19.000 stationäre und 25.000 ambulante Patienten.
Nach dem Zusammenschluss der KWA mit der Katholischen Bernward Stiftung Hildesheim 2014 gehört das St. Adolf-Stift dem EVV an, einem deutschlandweiten Verbund von katholischen Gesundheits- und Krankeneinrichtungen.