Außenarchitektur
Das Hochhaus ist ein Stahlbetonbau mit Y-förmigem Grundriss. Die Fassaden sind mit hellen Faserzementplatten verkleidet.
Neben dem Gebäude befindet sich eine Tiefgarage und darauf weitere Stellplätze.
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Das Sachsenwald-Hochhaus in Reinbek war zum Zeitpunkt der Fertigstellung das höchste Gebäude in Schleswig-Holstein.
Das Hochhaus ist ein Stahlbetonbau mit Y-förmigem Grundriss. Die Fassaden sind mit hellen Faserzementplatten verkleidet.
Neben dem Gebäude befindet sich eine Tiefgarage und darauf weitere Stellplätze.
Im Kern des Gebäudes sind zwei Aufzüge angeordnet sowie das Sicherheitstreppenhaus und die Schächte für die Leitungen der Haustechnik. Die Wohnungen im Nordwest- und Nordostflügel werden durch offene Laubengänge erschlossen.
1960 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Reinbek wegen der nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin andauernden Wohnungsnot die Schaffung des neuen Stadtteils Klosterbergen im Westen des Ortes.
Die Familie von Cramm hatte auf dem sogenannten Holländerberg ein Anwesen, das sie an den Hannoveraner Bauunternehmer Hans Zapf verkaufte.
1962 gab es in der Stadtverordnetenversammlung Reinbeks Diskussionen über den Plan Zapfs, auf diesem Holländerberg ein Hochhaus zu errichten. Der Entwurf stammte vom Hamburger Architekten Max Haimerl. Bei vier Gegenstimmen wurde dem Entwurf durch die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt.
Haimerl entwarf das schließlich 65 Meter hohe Gebäude in Y-Form. Aus den noch 1960 ursprünglich geplanten 14 oder 15 Geschossen wurden dann 20 Geschosse. Es entstanden insgesamt 148 Eigentumswohnungen mit ein, zwei, drei und vier Zimmern und zusätzlich drei Etagen Tiefkeller. Der ursprüngliche Plan, auf dem Dachgeschoss ein Café oder Restaurant zu errichten, wurde nie verwirklicht. Stattdessen entstanden dort Penthouse-Wohnungen.
Im Herbst 1963 wurde der Grundstein gelegt. Im Sommer 1966 konnten die ersten Bewohner einziehen. Der Verkauf der Wohnungen lief damals sehr schleppend. Ein Jahr nach Fertigstellung war gerade einmal die Hälfte verkauft.
50 Jahre nach dem Erstbezug ist eine grundlegende Sanierung erforderlich. Im ersten von sechs geplanten Bauabschnitten wurden 2017 Teile der Fassade und 38 Balkone saniert.
Zusammen mit dem Fundament, welches sich bedingt durch die Topografie in einer Höhe von cirka 40 Meter ü. NN befindet, und den 65 Meter Bauhöhe ist das Sachsenwald-Hochhaus das höchste Wohngebäude Schleswig-Holsteins. Untypisch für ein so hohes Wohnhaus sind die nach Norden ausgerichteten Laubengänge zweier Trakte.
Da im Brandfall die Drehleitern der Berufsfeuerwehren nur bis zum siebten Stockwerk reichen, müssen die Bewohner über ein spezielles Sicherheitstreppenhaus evakuiert werden. Regelmäßige Brandschutzkontrollen und Rettungsübungen durch die Freiwillige Feuerwehr Reinbek sollen die Sicherheit der Bewohner gewährleisten.
Max Haimerl
Hans Zapf
Zeitungsartikel vom 06.01.1960 in den Lübecker Nachrichten: www.kreisarchiv-stormarn.de/mediadb/?q=Man+geht+%22in+die+H%C3%B6he%22&open=199920 (Zugriff am 03.06.2019)
Der Spiegel, Ausgabe 33/1967: www.spiegel.de/spiegel/print/d-46369503.html (Zugriff am 19.02.2019)
Hamburger Straße 49, 21465 Reinbek
Hans Zapf, Hannover
Max Haimerl, Hamburg
1963-1966