Beruflicher Werdegang
Raimund Harmstorf debütierte 1964 am Stadttheater Rheydt. Danach war er v. a. an Tourneetheatern wie der Schauspieltruppe Zürich (1965) und den Deutschen Kammerspielen in Buenos Aires (1966/67) engagiert. Bis Anfang der 1970er-Jahre spielte er etwa 80 Bühnenrollen, ab 1965 auch kleinere Film- und Fernsehrollen.
Sein schauspielerischer Durchbruch kam 1971 mit der Rolle des Kapitäns Wolf Larsen in der ZDF-Fernsehverfilmung des Abenteuerromans "Der Seewolf" von Jack London, die in etliche Länder verkauft wurde. In der Folge spielte der groß gewachsene, im Mehrkampf trainierte Harmstorf in zahlreichen internationalen Filmproduktionen, darunter weitere Jack-London-Verfilmungen wie "Call of the Wild" ("Ruf der Wildnis", 1972) und "Zanna Bianca" ("Wolfsblut", 1973). In der deutsch-italienischen Actionkomödie "Lo chiamavano Bulldozer" ("Sie nannten ihn Mücke", 1978) spielte er an der Seite von Bud Spencer. Große persönliche Erfolge waren die Titelrollen in zwei deutschen Literaturverfilmungen, der TV-Serie "Michael Strogoff" (1975) nach Jules Vernes "Kurier des Zaren" und Wolfgang Liebeneiners Goethe-Adaption "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" (1976).
Nach Abklingen seiner internationalen Karriere wandte sich Harmstorf seit den späten 1970er-Jahren wieder stärker dem Theater zu. U. a. stand er 1979 als "Old Firehand" bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg und noch 1996 als Götz von Berlichingen bei den Burgfestspielen in Jagsthausen auf der Bühne. Als Gast trat er in TV-Unterhaltungsserien wie "Die Schwarzwaldklinik" und "Klinik unter Palmen" auf.