Ausbildung
Otto Siege durchlief eine Ausbildung zum Telegrafenbauhandwerker.
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Der Postbeamte Otto Siege engagierte sich als SPD-Mitglied während der Weimarer Republik und der frühen Nachkriegszeit in der Ahrensburger Gemeindevertretung und im Stormarner Kreistag.
Otto Siege durchlief eine Ausbildung zum Telegrafenbauhandwerker.
Im April 1901 fand Otto Siege zunächst als Telegrafenarbeiter eine Anstellung bei der Reichspost und wurde 1904 Beamter. Zum 22.09.1933 erfolgte wegen der Mitgliedschaft in der SPD seine Entlassung aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und die Versetzung in den Ruhestand.
Otto Siege entstammte einer kinderreichen, landwirtschaftlichen Arbeiterfamilie aus Mecklenburg. Sein Vater war Häusler in Kummer bei Ludwigslust.
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ Siege sich mit seiner Familie in Ahrensburg nieder. Für die SPD saß er ab 1922 in der Gemeindevertretung. Bereits am 18.05.1921 war er als Abgeordneter in den Stormarner Kreistag nachgerückt. Er war auch Mitglied des Provinziallandtags in Schleswig-Holstein.
Während des Nationalsozialismus verlor Siege seine politischen Ämter. Am 21.07.1933 wurde er aus der Ahrensburger Gemeindevertretung ausgeschlossen. Bereits vor Auflösung des Kreistags im Juli 1933 hatte er sein Abgeordnetenmandat am 16.05.1933 niedergelegt. Während der „Aktion Gewitter“ als Folge des Attentats auf Hitler am 20.07.1944 erfolgte Sieges Verhaftung durch die Gestapo am 21.08.1944. Nach kurzer „Schutzhaft“ in Lübeck wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen.
Siege gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Mitbegründern der SPD im Kreis Stormarn und des SPD-Ortsvereins Ahrensburg, dessen Vorsitzender er bis 1947 war. Die britische Militärregierung setzte ihn im Mai 1945 als Ahrensburger Bürgermeister ein. Im Dezember 1945 wurde er zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Siege saß 1946 als Abgeordneter im ernannten Kreistag und 1946–1948 im ersten gewählten Kreistag, im Kreisausschuss sowie in mehreren Fachausschüssen.
Otto Siege engagierte sich bereits während der Weimarer Republik in der Kommunalpolitik Stormarns. Ab 1945 gestaltete er den demokratischen Aufbau des Kreises maßgeblich mit.
Als Mitbegründer und Vorsitzender des Kreisvereins Stormarn der Deutschen Hilfsgemeinschaft 1945–1958 engagierte sich Otto Siege in den frühen Nachkriegsjahren für die Versorgung der durch Flüchtlinge überproportional angestiegenen Kreisbevölkerung. Über sein politisches Amt hinaus betätigte er sich 1948–1955 im Sonderhilfsausschuss und im Flüchtlingsausschuss des Kreises.
1958 erhielt Otto Siege das Bundesverdienstkreuz. In Ahrensburg wurde die Otto-Siege-Straße nach ihm benannt.
Siege
Otto Wilhelm Johann Heinrich
Otto
04.04.1879
Kummer (heute Ludwigslust/Mecklenburg-Vorpommern)
30.09.1962
Ahrensburg
Postbeamter
drei Kinder
Ernst Ludwig Heinrich Siege (1828–1912), Marie Elisabeth Friederike Siege, geb. Krosch (1841–unbekannt)