Geschichte
Bis zum Bau der Kirche fanden die Gottesdienste in der Kapelle im Schloss Reinbek statt. Bereits 1875 entstanden erste Pläne für einen Kapellenbau, ein Kirchenbauverein gründete sich. 1892 wurde Reinbek ein eigener Pfarrbezirk und die Schlosskapelle zunehmend als zu eng befunden. Konkretere Planungen schlossen sich an, da seit dem 01.10.1894 Reinbek, Schönningstedt, Ohe und Glinde eine eigenständige Kirchengemeinde bildeten, zu der 1898 Wentorf hinzustieß.
Nach problematischen Standortverhandlungen fiel die Wahl auf eine kleine Anhöhe am Ortsrand an der Straße nach Schönningstedt. Der Kirchenvorstand entschied sich für einen Entwurf des Hamburger Architekten Hugo Groothoff. Die Ausführung des am 30.04.1900 begonnenen Baus übernahm der Reinbeker Maurermeister Carl Ohl. Am 21.07.1901 konnte die Kirche geweiht werden.
Die aus der Reinbeker Schlosskapelle mitgenommene Orgel wurde 1914 durch einen Neubau der Firma Marcussen & Sohn aus Apenrade (heute Aabenraa, Dänemark) ersetzt.
Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg mussten Kirchenglocken zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgeliefert werden. Die 1948 erworbenen drei Stahlgussglocken wurden 1988 wegen Materialermüdung durch vier neue Bronzeglocken der Firma Iversen, Dimier & Cie aus Hamburg ersetzt. Die einzige von 1901 noch erhaltene, kleinste Glocke hängt mittlerweile im Glockenturm auf dem Reinbeker Friedhof.
Zur 50-Jahr-Feier 1951 erhielt die Kirche u. a. eine neue Ausmalung. 1969 fand eine weitere Umgestaltung durch Architekt Friedhelm Grundmann statt, bei der die vorderen Bankreihen entfernt wurden und ein beweglicher Tisch den Altar ersetzte. Die Altarfenster des Kunsthandwerkers Carl de Bouché wurden herausgenommen und drei neue Altar- sowie 16 Seitenfenster nach Entwürfen von Klaus Arnold eingesetzt. Nach Aufteilung der Kirchengemeinde Reinbek in drei eigenständige Gemeinden erhielt die Kirche 1969 den Namen Maria-Magdalenen-Kirche in Erinnerung an das gleichnamige Zisterzienserinnenkloster Reinbek.
Zur 100-Jahr-Feier der Kirche 2001 wurden einige Veränderungen von 1969 rückgängig gemacht, u. a. wurde der Schalldeckel wieder über der Kanzel angebracht.
2016 gründete sich eine Stiftung zur Erhaltung der Kirche.