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Kurpark

Der Kurpark ist eine öffentliche Grünfläche in Bad Oldesloe.

Lage

Der Kurpark von Bad Oldesloe grenzt im Nordosten an die Kurparkallee, den Kreisverkehr Sülzberg und reicht bis zum Stormarnhaus. Im Nordwesten, Westen und Süden bildet die Beste die Grenze. Im Osten reicht der Park bis an die Bebauung am Sülzberg und an die Straße Am Kurpark. Eingeschlossen ist auch die Fläche der Bogenschießanlage.

Beschreibung

Der Kurpark hat ein engmaschiges Wegenetz, das die Innenstadt mit den angrenzenden Stadtteilen verbindet. Im Zentrum der Anlage liegt der Salzteich. Ein Wanderweg trennt das Beste-Salzmoor vom Ufer der Beste. Im Norden gibt es große Rasenflächen, die Kurparkbühne und Sportanlagen.

Kurparkallee, Postkarte 1917

Geschichte

Ab 1813 wurde für das Kurbad Oldesloe um einen Badepavillon mit Blumenrabatten ein sogenannter Badegarten angelegt, wie der Park bis ins späte 19. Jh. hieß. Auf Heinrich von Justis Plan von 1822/23 wies er mehrere Alleen und Bepflanzungen an den Spazierwegen auf. Nahe des Badepavillons zeigte der Plan ein Restaurationshaus, östlich der Anlage ein Logierhaus. Die heutige Kurparkallee wurde als vierreihige Promenade angelegt, von der ursprünglichen Bepflanzung sind noch acht Eichen vorhanden.

Nach 1865 kamen die Flächen der Saline dazu, um die der Badegarten bis 1877 erweitert wurde. Auf der nunmehr als Park bezeichneten Anlage wurden 1896 ein Schießplatz für die Bürgerschützengilde und 1896/97 Tennisplätze angelegt.

Nach Einstellen des Kurbetriebs 1928 gab die Stadt 1938 die aufwendige Gartenpflege auf. Der Kurpark wurde während des Bombenangriffs auf Bad Oldesloe am 24.04.1945 beschädigt. Von den Bombentrichtern sind einige als Tümpel noch heute zu sehen.

Seit dem späten 20. Jh. hat es mehrfache Versuche zur Wiederbelebung des Parks gegeben. Daraus resultierte u. a. 2005 der Bau einer Freilichtbühne für bis zu 400 Zuschauende.

Flora und Fauna

Im Landschaftsschutzgebiet Kurpark befinden sich insgesamt 178 Pflanzenarten. 17 von ihnen stehen der Roten Liste bzw. der Vorwarnliste, darunter die stark gefährdete Breitblättrige Glockenblume, die Sumpf-Pippau, die Hohe Primel und der Gold-Hahnenfuß.

Auf den höher gelegenen Flächen wächst Buchenwald mit einer artenreichen Frühjahrsflora. Pflanzenteppiche mit Weißen und Gelben Buschwindröschen, Wald- und Scheiden-Goldstern sind zu finden.

Es gibt neun im Kurpark heimische Salzpflanzen, darunter die stark gefährdete Salzbunge, die Salz-Aster, die Salz-Schuppenmiere und den Strand-Dreizack.

In der Beste-Aue dominieren Schwarzerlen und Weidengebüsch. Weitere Teiche und Schilfröhricht findet man im Norden auf den ehemaligen Salzwiesen an der Beste. Im Westen liegt das Beste-Salzmoor mit Schilfröhricht und Hochstauden.

Zur heimischen Vogelwelt gehören mehrere Entenarten, wie die Stock- und Schellente. In den Baumkronen nistet eine Saatkrähenkolonie. Die Zahl der Nester schwankt zwischen 250 und 450. Zum Schutz der Anwohnenden werden Vergrämungsaktionen durchgeführt.

Nutzung

Der Park ist in seinem nördlichen Bereich durch zahlreiche Freizeiteinrichtungen geprägt. Dazu gehören Tennisanlagen mit eigener Restauration, eine Liegewiese, die Kurparkbühne, ein Kinderspielplatz und ein Grillpavillon.

Alljährlich organisiert die Kurpark AG ein Kurparkfest und eine Osterveranstaltung. Die Freilichtbühne wird außerdem mit kulturellen Veranstaltungen bespielt. Früher unter einem Holzkreis am Salzteich, heute an der Freilichtbühne findet alljährlich ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Es gibt im Kurpark außerdem einen Wald-Kindergarten und ein Angebot zum "Waldbaden".

Besonderheiten

Der Salzpfad erläutert an fünf Stationen im Kurpark die Nutzung und Entwicklung des Geländes.

Das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet ist größer als der Kurpark. Dazu gehören zusätzlich Teile der privaten Gartenflächen an der Großen Salinenstraße nördlich der Beste. Im Westen und Süden reicht das Landschaftsschutzgebiet bis an die Bebauung am Rümpeler Weg, am Moordamm und am Drosselweg heran. Dieser Bereich ist nicht öffentlich zugänglich.

Binnenländische Salzstellen, wie im Kurpark, sind als prioritäre Lebensräume im EU-Schutzgebietssystem natura 2000 zu erhalten und zu pflegen. Sie unterliegen der Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Richtlinie der EU.

Persönlichkeiten

Heinrich von Justi GND: 1074961404

Datierung Schutzstellung

07.04.1975

Begründung Schutzstellung

Im Kurpark Bad Oldesloe werden naturnahe Wälder, mehrere Salzwasserquellen, der Salzteich und die Beste mit ihrer Aue und ihren Uferzonen geschützt. Außerdem soll das Landschaftsbild mit seinen Steilhängen bewahrt werden, der Naturgenuss darf nicht eingeschränkt werden. Im Park sind ordnungsgemäße Forstwirtschaft und Fischerei erlaubt.

14 400
Kurpark spa 53.8045380000 10.3730950000

GPS-Standort

53° 48' 16'' N, 10° 22' 23'' O

Fläche

13000 m2

Auftraggeber

Friedrich August Lorentzen

Planer/Architekt

Isaak Hermann Albert Altmann

Entstehungsdatum

1813

Strukturansicht

Literatur

  • Hennigs, Burkhard von : Der „Kurpark“ in Bad Oldesloe um 1824. Ammersbek, M+K Hansa Verlag 2010, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn ... / Schleswig-Holsteinischer Heimatbund Kreisverband Stormarn. - Großhansdorf : ProFunda-Verl., 1983-, ISSN 0723-7138, ZDB-ID 1091985-5 Bd. 29 (2011), S. 17–30, GVK: PPN 1006680845
  • Graeber, Ulrike : Binnenländische Salzstellen in Bad Oldesloe und Umgebung – 100 Jahre Dokumentation zur Salzflora 1922–2022. Kiel, 2023, In: Kieler Notizen zur Pflanzenkunde / Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg. - Kiel : Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg, 2006-, ISSN 1615-3456, ZDB-ID 2265388-0 Bd. 47 (2023), S. 79–113, GVK: PPN 1860958451
  • Zander, Sylvina : Die Stadt, die Trave und das Wasser. Neumünster, Wachholtz Verlag 2008, GVK: PPN 584413130
  • Zander, Sylvina : Oldesloe und sein Bad 1813–1938. Husum, Husum Druckj- und Verlagsgesellschaft 2013, GVK: PPN 751064777

Weitere Literatur