Kinderstadt Stormini

Beschreibung

Durch die Kinderstadt Stormini sollen abstrakte gesellschaftliche Prozesse begreifbar werden. Ein gewähltes Stadtparlament samt Bürgermeister:in bildet demokratische Strukturen nach. Die Simulation von Arbeit, Geldverkehr und Konsum soll erlebbar machen, wie Marktwirtschaft und der Sozialstaat funktionieren.

Lokale Unternehmen und Selbstständige fungieren in den Bereichen Handwerk, Dienstleistungen, Medien, Soziales und Industrie als Arbeitgeber:innen für die teilnehmenden Kinder. Unter Anleitung betreiben diese außerdem u. a. ein Jobcenter, eine Bank und eine Zeitung. Den Lohn in Form der eigenen Papierwährung Stormark können sie im Anschluss für selbst hergestellte Produkte oder Sport- bzw. Freizeitaktivitäten ausgeben oder für soziale Zwecke spenden.

Bis zu 300 Kinder leben in einer eigens errichteten Zeltstadt, hinzukommen ca. 200 haupt- und ehrenamtliche Betreuer:innen. Es stehen auch Plätze für Kinder mit Behinderung bzw. erhöhtem Förderbedarf sowie für geflüchtete Kinder bereit.

Die Kinderstadt Stormini wird vom Kreisjugendring Stormarn e. V. veranstaltet, die Finanzierung tragen der Kreis, die Sparkassen-Stiftung Stormarn, die Bürger-Stiftung Stormarn, die Sparkasse Holstein sowie die Kreishandwerkerschaft Stormarn und die ausrichtende Stadt bzw. Gemeinde. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), lokale Feuerwehren sowie verschiedene Firmen und Vereine unterstützen die Kinderstadt logistisch, finanziell oder mit Sachspenden.

Geschichte

2008 initiierten der Kreisjugendring Stormarn e. V. und der Stadtjugendring Ahrensburg e. V. in Kooperation mit der Stadt Ahrensburg die erste Kinderstadt Stormini.

Das zunächst auf fünf Jahre angelegte Planspiel wurde aufgrund der hohen Nachfrage stetig fortgeführt und kontinuierlich erweitert. 2010 kamen die Aspekte Insolvenzen und Arbeitslosigkeit, Kreditvergabe, Bewerbungstrainings und Selbstständigkeit hinzu. Seit 2011 thematisiert Stormini die Steuererhebung u. a. zur Finanzierung von Arbeitslosengeld. Außerdem gab es das Angebot für standesamtliche Trauungen, auch für gleichgeschlechtliche Ehen. 2013 erfolgte die Einführung eines Krankenversicherungsbeitrags. 2014 ersetzte die Stormark die bis dahin als Währung genutzten Kauri-Schnecken Stormi bzw. Stormu. 2017 zog eine Kirche samt Studiengang zu Religionen der Welt in die Kinderstadt ein. Zur genaueren Simulation der Parlamentsvorgänge gab es 2018 erstmals Ausschüsse und 2022 die Ausbildung zu Wahlhelfer:innen.

Die Veranstaltungen standen jedes Jahr unter verschiedenen Schwerpunktthemen. 2010 beschäftigte sich Stormini mit Berufen der Zukunft, 2011 unter dem Beinamen Öko-City mit ökologischer Zukunftsplanung und alternativen Energieformen sowie 2012 mit Inklusion. Unter dem Motto „Interkulturelles Lernen“ nehmen seit 2013 internationale Betreuer:innen über den Freiwilligendienst Service Civil International (SCI) und z. T. auch Kinder aus europäischen Partnerstädten der veranstaltenden Gemeinde teil. Die Themen der folgenden Jahre betonten Bewegung und Ernährung, Diversität, Selbstbewusstsein und Wertschätzung, Motivation, Mut sowie Gemeinschaft.

Neben einem eigenen Blog erschienen von den Kinderreporter:innen selbst produzierte Beiträge bei den Medienpartnern wie dem Hamburger Abendblatt, den Lübecker Nachrichten, RTL Nord sowie dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand 2020 eine verkürzte Version als „Storminchen“ ohne Übernachtung und mit geringerer Teilnehmendenzahl statt. 2021 ging „Stormini on tour“ als Tagesveranstaltung an fünf Standorten.

Besonderheiten

Die Bürgermeister:innen der ausrichtenden Kommunen sowie der jeweilige Kreishandwerksmeister übernehmen die Schirmherrschaft der Veranstaltung. Auch die schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig und Daniel Günther waren bereits Schirmherren.

2014 verlieh der Innenminister Schleswig-Holsteins, Andreas Breitner, Stormini die Stadtrechte als 1111. Stadt und temporäre Kommune. Seitdem unterzeichnen die Bürgermeister:innen eine Städtepartnerschaftsurkunde, und Stormini erhält ein eigenes Ortsschild.

Mit „Die schönste Stadt der Welt“ besitzt die Kinderstadt eine eigene Hymne.

Persönlichkeiten

Torsten Albig GND: 1074721039
Daniel Günther GND: 1131504046
Andreas Breitner

Links

Internetseite der Kinderstadt Stormini: www.stormini.de/stormini (Zugriff am 29.02.2024)

Rückblick auf die Veranstaltungen der vergangenen Jahre: www.stomini.de/vergangenes/ (Zugriff am 29.02.2024)