Werk/Aktivitäten
Karl Ballmer publizierte ca. ab 1917 zu anthroposophischen Fragestellungen sowie philosophischen, gesellschaftlichen, künstlerischen und architektonischen Themen.
Seine Malerei im Stil der Moderne entsprach nicht der üblichen anthroposophischen Kunst. Ab ca. 1920 schuf er zunächst Collagen und Gouachen, zunehmend Ölgemälde. Seit 1929 in Kontakt mit der Hamburger Kunstszene, nahm er bald an diversen Ausstellungen teil. Zunächst als Gast, 1932/33 als Mitglied der Künstlergruppe Hamburgische Sezession prägte er deren Stil mit der Kombination von Farbflächen, linearen, eher grafischen Elementen und fließenden Konturen.
Seine Motive waren v. a. abstrahierte Landschaften und auf wenige Elemente reduzierte Köpfe, Porträts und Selbstbildnisse sowie schemenhafte Figuren in verschiedenen wiederkehrenden Konstellationen. Für seine typischen Gliederfiguren im eher dunkeltonigen Spätwerk verwendete er ab Ende der 1940er-Jahre auch Schablonen.
Im Juni 1937 schloss die Reichskammer der bildenden Künste Ballmer aufgrund der jüdischen Abstammung seiner Ehefrau aus und erteilte ihm Berufsverbot.
Bei der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ wurden im August 1937 neun seiner Werke aus dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg beschlagnahmt.
In der Schweiz fand er keinen Anschluss an die Kunstszene. In der Nachkriegszeit war er nochmals Mitglied der wiedergegründeten Hamburgischen Sezession, hatte aber nur noch vereinzelt Ausstellungen.
Ab den 1940er-Jahren produzierte er wieder verstärkt Aufsätze sowie v. a. Leserbriefe und stand mit Naturwissenschaftlern und Theologen in Briefwechseln. Viele Manuskripte blieben aber unveröffentlicht oder erschienen in eigens gegründeten Verlagen auch erst posthum.
Sein Nachlass befindet sich im Staatsarchiv des Kantons Aargau, in der Kantonsbibliothek Aargau sowie in der 1990 gegründeten Karl-Ballmer-Stiftung am Kunsthaus Aargau.