Werk/Aktivitäten
Unter Einfluss von Reformpädagogik und Jugendbewegung setzte sich Heinrich Sahrhage nach dem Ersten Weltkrieg für schulisches Lernen im Freien ein. Dies geschah zunächst durch einzelne Wandertage sowie mehrtägige Fahrten zu Zielen in Norddeutschland. Auf Sahrhages Initiative wurde am 25.01.1921 der Verein Schulheim Oberrealschule Holstentor e. V. gegründet, dessen Vorsitz er übernahm. Der Verein beschloss am 28.02.1922, zu diesem Zweck in Hoisdorf einen historischen Bauernhof zu erwerben. Sahrhage übernahm die Leitung des Heimes, das zu den frühesten Einrichtungen seiner Art in Deutschland zählt.
Er wurde in der Folge – neben Rudolf Nicolai – zum wichtigsten Vertreter der deutschen Schullandheimbewegung. Zugleich warb er auch international durch Aufsätze und Vorträge für die Bewegung. Zu Sahrhages Vorstandsarbeit in dem am 01.10.1925 gegründeten Reichsbund der deutschen Schullandheime e. V. zählte u. a. die Pressearbeit, er gab auch das Mitteilungsblatt des Verbandes heraus.
Nach Beginn der NS-Diktatur stellte sich Sahrhage – wie auch der Reichsbund insgesamt – rasch auf die neuen Machtverhältnisse ein. Beim Schullandheim, das nun ebenso wie die Schule vom nationalsozialistischen Pädagogen und SA-Mitglied Bruno Peyn geführt wurde, wirkte er ab 1933 als Geschäftsführer.
1940 wurde Sahrhage engster Mitarbeiter des Hamburger Landessschulrats Wilhelm Schulz, der gleichzeitig Führer des NSLB in der Hansestadt war. Ab Herbst 1940 betrieb Sahrhage in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde, dem NSLB und der Hitlerjugend die kriegsbedingte, erweiterte Kinderlandverschickung. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und in den Folgejahren organisierte er die Rückholaktionen von Kindern und Lehrern.
Nach 1945 engagierte sich der Pädagoge in Zusammenarbeit mit der Hamburger Schulbehörde für die Wiedereinrichtung der Schullandheime. Auch leitete er die Hamburger Sommerferien-Aktion, die Kindern regelmäßige Freizeiten in Schullandheimen ermöglichte.
Neben seiner pädagogischen und Funktionärs-Tätigkeit entfaltete Sahrhage eine rege publizistische Tätigkeit im Sinn der Schullandheimbewegung.
1950 gab Sahrhage ein heimatkundliches Buch über Südstormarn heraus.