Werk/Aktivitäten
Nach Abschluss ihres Studiums 1950 war Heilwig Duwe-Ploog sieben Jahrzehnte als freischaffende Malerin tätig, ihr Gesamtwerk umfasst rund 900 Arbeiten.
1948 war sie dem Berufsverband Bildender Künstler in Hamburg (BBK) beigetreten, 1955 zudem dem schleswig-holsteinischen Verband. Bis 1964 beteiligte sie sich an zahlreichen Gruppenausstellungen beider Verbände und stellte u. a. mit der neu entstandenen Kunstszene in der Hamburger Kunsthalle, dem Museum für Völkerkunde und der Halle der Nationen aus. 1955 war sie Teilnehmerin der Ausstellung „Malerei der Gegenwart im norddeutschen Raum“ im Rosarium in Uetersen.
Ihre Malerei steht in der Tradition der Freilichtmalerei. Sie arbeitete in Öl, Pastell, Gouache und Aquarell. Im Gesamtwerk hat die Landschaftsmalerei mit südlichen, lichtdurchfluteten Gemälden und Strandleben einen besonderen Stellenwert.
Bezugsraum ihrer Kunst war das unmittelbare Umfeld, vor allem das Wohnhaus in Großensee mit den Themen familiärer Alltag, Porträts der Familienmitglieder, Interieurs, Stillleben und Selbstbildnisse. Ihre Mutter Pauline war ab den 1990er-Jahren in ihrer zunehmenden Pflegebedürftigkeit bevorzugtes Bildmotiv, beispielsweise mit den Gemälden „Pauline am Mittagstisch“ (1990) oder „Paulines Bett“ (1994).
Aus familiären Gründen und wegen der zunehmenden Ablehnung der figurativ-gegenständlichen Malerei in Museen und Galerien, unterbrach Duwe-Ploog Anfang der 1960er-Jahre ihre künstlerische Arbeit, nahm diese 1971
aber wieder auf und entwickelte sie bei Arbeitsreisen mit der Familie weiter.
Als Nebenverdienst arbeitete sie 1959–1965 als Illustratorin für die Werkzeitschrift „Dabei“ von British Petrol. 1974–1984 hatte sie einen Lehrauftrag für Malen und Zeichnen an der Volkshochschule Trittau und bereitete im eigenen Atelier junge Künstler:innen auf ein Studium vor.
Der Unfalltod ihres Mannes 1984 stellte eine Zäsur dar, die sie mit ihrer Malerei verarbeitete, beispielhaft in den Ölgemälden „Spiegel mit Tasse und Berliner“ und „Spiegel mit Gänsegerippe“ (1986).
1985 richtete sie sich in Sanilhac-Sagriès (Südfrankreich) ein Atelier ein, wo sie bis 2018 in den Sommermonaten malte und Daten für ein Werkverzeichnis zusammenstellte.
Seit den späten 1980er-Jahren war sie regelmäßig auf den Landesschauen des BBK Schleswig-Holstein vertreten. In ihrer ersten Einzelausstellung 1995 im Schloss Reinbek zeigte sie „Gemälde aus den Jahren 1974 bis 1994“. Regelmäßig nutzte sie Gruppenausstellungen der Künstlerinitiative Stormarn, der sie 1991 beigetreten war, darunter „LOS" im Marstall Ahrensburg (1992) und „20 X 20“ in der Trittauer Wassermühle (2000); in der Ausstellung „Twins“ 2017 war sie mit ihrem Sohn Tobias vertreten. 2004 hatte sie eine gemeinsame Ausstellung mit ihrer Tochter Katharina in der Galerie des Elysée Hotels in Hamburg, und 2010 zeigte sie mit Tobias im Kunsthaus Müller in Rendsburg „Landschaft und Menschenbilder“. Eine Retrospektive mit 64 Werken fand 2019 unter dem Titel „Ausgewählte Werke von 1947–2017“ in der Hans Kock Stiftung in Seekamp bei Kiel statt.