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Heilsau

Die Heilsau ist ein Bach im nördlichen Kreis Stormarn.

Lage

Die Heilsau entspringt nördlich von Dissau im Kreis Ostholstein. Sie ist zunächst verrohrt und tritt südlich des Ortes wieder an die Oberfläche. Der Bach fließt dann östlich an Obernwohlde und am Krumbecker Hof vorbei. Nördlich der Gemeinde Mönkhagen erreicht er das Stormarner Kreisgebiet und unterquert die Bundesautobahn 20. Anschließend fließt die Heilsau Richtung Südwesten durch die Gemeinde Heilshoop, dann östlich an der Gemeinde Zarpen vorbei durch die Gemeinde Heidekamp. Südwestlich von Heidekamp durchfließt sie auf dem Gebiet der Stadt Reinfeld zunächst das Naturschutzgebiet Oberer Herrenteich und dann den unteren Herrenteich bis zur Stauanlage. Unterhalb des Staus heißt die Heilsau auch Mühlenau. Sie unterquert die Bahngleise der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck und die Bundesstraße 75. Beim Reinfelder Ortsteil Kalkgraben mündet sie in die Trave.

Geschichte

Das Tal der Heilsau entstand nach Ende der letzten Eiszeit als langgestreckte Niederung. Die Eismassen schufen im Westen des heutigen Bachverlaufs mit den Heidekamper und Zarpener Wallbergen langgestreckte Wälle (sogenannte Oser), an denen sich das Heilsautal orientiert.

Ab 1186 legten die Zisterziensermönche des Klosters Reinfeld zahlreiche Teiche für die Karpfenzucht an. Die Heilsau wurde zum Reinfelder Herrenteich aufgestaut.

Im Rahmen der Flurbereinigung in den 1970er-Jahren wurde die Heilsau vertieft, begradigt und teilweise verrohrt. Dadurch erhöhte sich ihre Fließgeschwindigkeit, und die landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Flächen verbesserte sich dank zurückgehender Überschwemmungen.

Seit 2001 arbeitet der Gewässerpflegeverband Heilsau daran, den Bach und seine Nebenläufe naturnah umzugestalten und die Durchgängigkeit für Fische und kleine Wasserlebewesen zu verbessern.

Flora und Fauna

Südlich von Heidekamp prägen Schilfröhrichte, Weidengebüsche und Erlenbrüche das Tal. Hier findet man viele Arten der Roten Liste, wie zum Beispiel die Sumpfdotterblume, den Sumpf-Pippau und die Flügel-Braunwurz.

Im mündungsnahen Tal gibt es an einigen Stellen seggen- und binsenreiches Nassgrünland.

Für die Vogelwelt sind die Teiche entlang der Heilsau Brut-, Rast- und Jagdrevier. Regelmäßig ist der Seeadler zu sehen.

Ökologische Bedeutung

Die Heilsau bildet zusammen mit ihren Nebenbächen eine Verbundachse im Biotopverbundsystem. Sie verknüpft mehrere Schwerpunktbereiche, u. a. die Zarpener Wallberge mit dem Landesforst Fohlenkoppel.

Der Bach durchquert große Niedermoorbereiche mit klimasensitiven Böden. An seiner Einmündung berührt er das Flora-Fauna-Habitat-(FFH-)Gebiet Travetal.

Nutzung

Der Wanderweg um den Reinfelder Herrenteich ist ein beliebtes Naherholungsziel, ebenso wie der Rundweg vom Heilsautal um die Zarpener Wallberge und den Struckteich.

Im Heilsautal nördlich von Heidekamp überwiegt wie im mündungsnahen Talbereich die Nutzung durch Intensivgrünland und Ackerbau. Im Herrenteich werden Karpfen gezüchtet.

Die Heilsau dient als Vorfluter für ihr Einzugsgebiet, für dessen Unterhaltung der Gewässerpflegeverband Heilsau zuständig ist.

Besonderheiten

Zum Einzugsgebiet der Heilsau gehören der Moorteich bei Heilshoop, der Struckteich westlich von Zarpen, der Herrenteich, der Bischofsteich, der Schwarze Teich und der Messingschläger Teich. Diese Teiche wirken als Sedimentfallen für die Bäche, die durch Nähr- und Schadstoffeintrag die Wasserqualität verschlechtern. Eine dreijährige Untersuchung der Teiche geschieht im Rahmen des Projektes VerTe – Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen seit dem 01.09.2022.

Datierung Schutzstellung

10.07.2002 (LSG Wallberg Heidekamp)

Begründung Schutzstellung

Das Landschaftsschutzgebiet Wallberg Heidekamp dient dem Schutz des Niederungsgebiets der Heilsau und des angrenzenden Geländerückens mit Kerbtälern.

Das Landschaftsschutzgebiet Reinfeld (04.02.1972) dient neben dem Schutz des Waldes und der Grünländer dem Schutz der Teiche in Reinfeld.

Das Landschaftsschutzgebiet Wesenberger Grundmoränenlandschaft (10.07.2002) sichert die knickreiche Landschaft nordöstlich von Reinfeld.

Links

Gewässerpflegeverband Heilsau: https://www.amt-nordstormarn.de/Verb%C3%A4nde/GPV-Heilsau/ (Zugriff am 28.11.2023)

14 400
Heilsau directions_boat 53.9465520000 10.5990670000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis/Kreisfreie Städte

Stormarn, Ostholstein, Segeberg

Anrainerorte

Reinfeld, Badendorf, Feldhorst, Heidekamp, Heilshoop, Mönkhagen, Zarpen (Kreis Stormarn), Pronsdorf, Strukdorf (Kreis Segeberg), Stockelsdorf-Dissau, Obernhalde und Krumbek (Kreis Ostholstein)

Flusssystem

Trave

Länge

19,7 km

Quelle

Stockelsdorf, Ortsteil Dissau

GPS Quelle

53° 56' 47'' N, 10° 35' 56'' O

Mündung

Reinfeld

GPS Mündung

53° 49' 10'' N, 10° 28' 21'' O

Mündungshöhe

2 m über NN

linke Nebenflüsse

Eckhorster Lauf, Vogelsangbek, Zarpenbek mit Grenzgraben und Herbstbek, Lüttbek, Rellerbek, Pasebek mit Hoppenbek, Binnenbek und Bahlsenbek, Bischofsteicherbek mit Brunbek und Bruhnkatenbek, Voßfelderbek

rechte Nebenflüsse

Reinsbek mit Erlenbek, Krummbecker Bach, Lütjenfelderbek, Obernwohlder Bek, Niendorfer Bek mit Kornbek, Martelsbek, Enclavenbek und Armenbek, Bargbrookbek, Wohldbek, Krusenbek, Kleine Aue mit Moorgraben und Gehrtsbach, Defradebek, Holstenbek mit Hasenbek und Hellteichbek, Hornbek mit Müllbek, Gaffelbek mit Diestelbek, Vogelbek, Horstbek und Nachtkoppelbek, Bergkoppelbach, Tannenbach mit Weinbergbach, Schwarze Bek, Piepenbek mit Steinkampsbek, Bolandsbek, Harderbek, Fohlenbek, Steinbek und Stichgraben

Einzugsgebiet

63 km2

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