Geschichte
Der Name Hahnheide bedeutet „Hohe Heide“. Noch im Mittelalter räumlich mit dem Sachsenwald verbunden, litt der Waldbestand der Hahnheide jahrhundertelang unter der wirtschaftlichen Nutzung durch die umliegenden Dörfer (Waldweide, Holzberechtigungen bis 1821). Im frühen 19. Jahrhundert begann ein planmäßiger Wiederaufbau der Baumbestände, die heute wieder 95% der Fläche ausmachen. Bei der Verkoppelung 1812 umfasste die Waldfläche noch 1 640 ha. Die damals an die Bauern übertragenen Flächen sind heute Äcker oder bebaut.
Die nunmehr noch 1 450 ha große Hahnheide wurde am 2. März 1938 vom Schleswiger Regierungspräsidium als höherer Naturschutzbehörde zum Naturschutzgebiet erklärt. Es gehört damit zu den ältesten und größten seiner Art in Schleswig-Holstein. Laut staatlicher Verordnung umfasst es im Forstamt Trittau die Jagen Nr. 1 bis 22 und 24 bis 65 sowie das von diesen Jagen umschlossene Gebiet einschließlich des Wiesenstreifens zwischen den Jagen 25, 27 und 28. Die Hahnheide ist durch zahlreiche Feuchtbiotope, großflächige Altbestände aus Buchen sowie Mischbestände aus Kiefer, Fichte und Buche gekennzeichnet. Sie ist Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) und Europäisches Vogelschutzgebiet.
Charakteristisch für die Hahnheide ist das stark bewegte landschaftliche Relief mit Tälern und Senken; die Höhenlagen schwanken zwischen 60 und knapp 100 m.
Auf dem 99 m hohen Großen Hahnheider Berg wurde 1974 erstmals ein hölzerner Aussichtsturm erbaut, der nach dem früheren Trittauer Bürgermeister Otto Hergenhan „Langer Otto“ hieß. Im Jahr 2001 entstand ein neuer, 27 m hoher Aussichtsturm. Entgegen der Benennung ist der Kleine Hahnheider Berg der höchste Punkt der Hahnheide mit 100,1 m. Damit gehören diese Anhöhen nach Bungsberg und Pilsberg zu den höchsten Punkten in Schleswig-Holstein.
Durch eine Novellierung des schleswig-holsteinischen Naturschutzgesetzes wurde die Hahnheide 2017 um 42 ha erweitert. Zugleich wurden Teile des Gebietes (Waldmeister-Buchenwald, Hainsimsen-Buchenwald und kleinere Umfänge der Auwälder) aus der Bewirtschaftung genommen und damit zu reinen Naturwäldern. Mit nunmehr 210 ha zusammenhängender Fläche verfügt die Hahnheide über den den größten Naturwald der Landesforsten in Schleswig-Holstein.