Lebenslauf
Als Sohn des Milchhändlers Ernst Vorhaben und seiner Ehefrau Wilhelmine wuchs Gustav Vorhaben im Kieler Stadtteil Wik auf. Auf der Oberrealschule, deren Besuch ihm seine Eltern ermöglichten, hatte er überwiegend Mitschüler aus Offiziers- und Beamtenfamilien.
Zielstrebig plante Gustav Vorhaben seinen beruflichen Aufstieg. Er sammelte in mehreren großen Sparkassen Erfahrungen und bildete sich in den Verwaltungsakademien weiter. Diese Kenntnisse konnte er ab 1930 in der Sparkasse des Kreises Stormarn in Wandsbek ausbauen, indem er verschiedene Abteilungen wie das Sekretariat und die Buchhaltung durchlief. 1934 hatte ihn Landrat Constantin Bock von Wülfingen für einige Monate zur Überprüfung der Buchhaltung und der Bilanzen der Überlandleitung des Kreises Stormarn abgestellt. Seit Dezember 1933 war Vorhaben Hilfsinnenrevisor und wurde 1936 Innenrevisor. Zugleich konnte er als Kreisausschussinspektor in die Beamtenlaufbahn wechseln. 1938 wurde er Leiter der Revisionsabteilung.
Am 11.10.1934 schloss Gustav Vorhaben in Kiel seine erste Ehe mit Lissy Klütmann. 1935 und 1936 kamen die beiden Töchter zur Welt. Am 14.04.1939 wurde Vorhaben geschieden. Auch seine zweite Ehe, geschlossen am 09.09.1939 mit Marie Lambeck, scheiterte nach kurzer Zeit am 14.08.1942. Am 31.07.1953 heiratete Vorhaben erneut. Elly Menk, brachte eine Tochter mit in die Ehe.
Während des Nationalsozialismus trat Gustav Vorhaben in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) ein und übernahm an seinen Wohnorten das Amt eines Blockwalters. Im November 1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Erst im April 1949 erfolgte seine Entlassung.
Inzwischen hatte sich die Kreissparkasse Stormarn in Bad Oldesloe etabliert und Gustav Vorhaben konnte in der Hauptstelle wieder seine Arbeit aufnehmen. Als der stellvertretende Sparkassenleiter Hans Groth 1950 starb, rückte Vorhaben als Vertreter des Direktors Karl Sander nach. Es gelang ihm sogar, 1956 die damals nicht übliche Amtsbezeichnung eines stellvertretenden Sparkassendirektors zu erlangen.
Gustav Vorhaben bewarb sich für die Nachfolge des ausscheidenden Sander und wurde 1958 Direktor der Kreissparkasse. Im Zuge der Umstrukturierung der Sparkasse wurde er 1968 geschäftsführender Vorstand und 1971 Vorstandsvorsitzender.
Nach seinem Ausscheiden verlegte Gustav Vorhaben seinen Wohnsitz nach Konstanz.