Geschichte
Ihren Namen trägt die Mühle nach dem stormarnschen Dorf Grande, das gegenüber auf dem Nordufer der Bille liegt. Erst seit 1238 die Bille als Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen und der Grafschaft Holstein festgelegt wurde, gehörte sie dauerhaft zu Sachsen(-Lauenburg).
Die Grander Mühle war später Zwangsmühle für die lauenburgischen Dörfer Fuhlenhagen, Grabau, Growe, Havekost, Kasseburg, Köthel in Lauenburg, Kuddewörde, Möhnsen, Rotenbek, Schönberg und Schwarzenbek.
Zunächst war die Mühle wohl in der Hand des Landesherrn. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1345. Damals kam sie als Schenkung in den Besitz des Klosters Reinbek und fiel 1529 mit der Auflösung des Klosters wieder an das Herzogtum Sachsen-Lauenburg zurück, was 1585 bestätigt wurde. Mit der Dotation des Sachsenwaldes 1871 kam sie an Otto von Bismarck. Dieser verkaufte die Grander Mühle 1890 an Caroline Sophie Schröder, Witwe aus der Pächterfamilie Schröder.
1897/98 wurde zusätzlich zum Mahlbetrieb eine Gleichstrom-Anlage eingebaut, die ab 1928 die Wasserkraft als Antrieb vollständig ablöste. Der Besitzer stellte den Mahlbetrieb wenige Jahre später zu Gunsten der Gastwirtschaft ein. Nach der Regulierung der Bille in den Jahren 1927/28 wurde 1928 das Staurecht aufgegeben und verkauft.
Das Erbauungsdatum der ältesten (Holz-)Brücke, die ursprünglich direkt östlich der Mühle über die Mühle führte, ist nicht bekannt. Sie wurde mehrfach zerstört und zuletzt 1813 erneuert. 1914 ersetzte man sie durch eine Betonbrücke.
Am 23.05.1980 erwarb der Architekt Peter Szymanski aus Schwarzenbek auf einer Zwangsversteigerung das Anwesen. Von 1981 bis 1985 erfolgte unter Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege eine grundlegende Sanierung der Mühle, bei der in erheblichem Maße öffentliche Zuschüsse zum Einsatz kamen.
Eigentümer ist seit Mitte der 1990er-Jahre die GbR-Gesellschaft Grander Mühle, vertreten durch Matthias Scholz, Hamburg. Die baulichen Schäden von zwei Bränden in den Jahren 2010 und 2012 wurden wieder behoben.