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Glinder Au

Die Glinder Au ist ein Fluss im Südwesten des Kreises. Sie entwässert die Gemarkungen der Gemeinden Barsbüttel, Glinde und Oststeinbek und mündet auf Hamburger Gebiet im Stadtteil Kirchsteinbek in die Bille.

Lage

Die etwa 17 km lange Glinder Au entspringt im Südwesten des Ortsteils Kronshorst der Gemeinde Brunsbek und fließt anschließend nach Südwesten durch die Gemarkungen Stemwarde und Willinghusen der Gemeinde Barsbüttel. Sie biegt dann nach Süden ab und durchfließt die Gemarkung Glinde und den Ort. Nach einer teichartigen Aufweitung, genannt Reetteich, biegt ihr Lauf nach Westen und bildet die Grenze zwischen den Gemarkungen Oststeinbek und dem Ortsteil Havighorst bei Oststeinbek. Sie mündet nach weiteren rund 3 km auf Hamburger Gebiet in die Bille.

Geschichte

Das Tal der Glinder Au ist am Ende der letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) entstanden. Eine indirekte urkundliche Ersterwähnung geschah 1229, als Adolf IV. von Holstein-Schauenburg das Dorf Glinde unter anderem mit allen Gewässern und der Mühle dem Kloster Reinbek schenkte – diese Mühle setzt ein Fließgewässer voraus. Die älteste direkte urkundliche Erwähnung erfolgte in einer Urkunde vom 13.12.1252, in der Johann I. von Holstein und Gerhard I. von Holstein-Schauenburg dem Nonnenkloster in Reinbek ein Gebiet nördlich von Hinschendorf schenkten. Im Rahmen der Grenzbeschreibung wird die Glinder Au als „Glinderborn“ genannt.

In der Reinbeker Amtsrechnung von 1640/41 ist die Fischerei jeweils in den Flussabschnitten zwischen den Mühlen nachgewiesen.

Das Wasser der Glinder Au wurde im Spätmittelalter in ihrem Verlauf nacheinander zum Betrieb etlicher Wassermühlen aufgestaut: in Glinde die zunächst als Korn-, später als Fell- und dann als Kupfermühle betriebene Glinder Mühle, in Barsbüttel die Domhorster Mühle, eine Kupfer- und Lohmühle, die Oststeinbeker Mühle und in Kirchsteinbek die Steinfurter Mühle und Kirchsteinbeker Mühle.

Während des intensiven Kiesabbaus in den 1970er-Jahren nördlich des Glinder Mühlenteichs versickerte ihr Wasser dort im Untergrund und wurde erst weiter südlich wieder zu einem obertägigem Gewässer. Nach der Rekultivierung der Abbauflächen ist die Glinder Au wieder ein durchgängiges Gewässer.

Flora und Fauna

Im Bereich Glinde finden sich in Teilstrecken bachbegleitende Röhrichte und Erlen-Eschen-Auwälder. Nach dem Ausfluss aus dem Reetteich Richtung Westen nimmt die Wertigkeit der Flora deutlich zu, Erlen-Eschen-Auwälder begleiten den hier mäandrierenden naturnahen Bachlauf, der überwiegend als geschütztes Biotop ausgewiesen ist.

Ökologische Bedeutung

Im Bereich Stemwarde ist die Glinder Au streckenweise als gesetzlich geschütztes Biotop ausgewiesen und ist hier ein naturnaher Bach mit flutender Vegetation. Die Glinder Au durchfließt die Landschaftsschutzgebiete Kronshorst, Stemwarde und Glinde. Sie wird als „erheblich verändert“ nach der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union eingestuft.

Nutzung

Die Glinder Au dient als Vorfluter für ihr Einzugsgebiet. Die Kontrolle und Pflegemaßnahmen führt der Wasser- und Bodenverband Glinder Au/Wandse aus.

Besonderheiten

Im Einzugsgebiet des Stellauer Bachs quert die von West nach Ost verlaufende Illies'sche Rinne, die den Übergang von der Jungmoräne zur Altmoräne markiert.

Persönlichkeiten

Grafen: Adolf IV. von Holstein-Schauenburg GND: 1033723444
Johann I. von Holstein GND: 136293603
Gerhard I. Holstein-Schauenburg GND: 138741395

14 400
Glinder Au directions_boat 53.5378520000 10.1614860000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis/Kreisfreie Städte

Stormarn

Anrainerorte

Brunsbek, Barsbüttel, Glinde, Oststeinbek, Hamburg

Flusssystem

Elbe

Länge

17 km

Quelle

im Südwesten der Gemarkung Kronshorst der Gemeinde Brunsbek

GPS Quelle

53° 32' 16'' N, 10° 9' 41'' O

Mündung

Hamburg-Billstedt in die Bille

linke Nebenflüsse

Langeloher Graben, Stellauer Bach, Forellenbach

rechte Nebenflüsse

Lohbrügger Graben, mit Zufluss Schönningstedter Graben

Einzugsgebiet

57,2 km2

Strukturansicht

Literatur

  • Lohr, Axel : Kupfermühlen in Stormarn und Umgebung "... die an Kostbarkeit und Mannigfaltigkeit in Holstein ihresgleichen nicht hatten". In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn, Ahrensburg: M + K Hansa-Verl., Band 34 (2016), S. 30-44, GVK: 841181217
  • Lange, Wolfgang : Die Glinder Mühle als Walke und Kupferhammer. Glinde, Böckel 1985, GVK: 040545423
  • Heuer, Hans : Das Kloster Reinbek Beitrag zur Geschichte der Landschaft Stormarn. Neumünster, Wachholtz 1985, GVK: 026445778
  • Sander, Friedrich : Oststeinbek, Havighorst gestern und heute. Glinde, Böckel 1989, GVK: 16216047X

Weitere Literatur