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Glasmoor (FHH-Habitat)

Das Glasmoor ist ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet mit dem gleichnamigen Hochmoor im Zentrum.

Lage

Das Moor liegt im östlichen Randbereich der Stadt Norderstedt auf einer Fläche der früheren Stormarner Gemeinde Glashütte. Es wird im Westen durch die Schleswig-Holstein-Straße sowie den Norderstedter Stadtteil bzw. die frühere Stormarner Gemeinde Harksheide begrenzt, im Norden durch den Tangstedter Forst. Im Osten liegen die Segeberger Chaussee und das Naturschutzgebiet Wittmoor, im Süden befindet sich die Justizvollzugsanstalt Glasmoor.

Geschichte

Das Glasmoor entstand zunächst als Flachmoor aus der Abflussrinne eines alten Schmelzwasserstausees. Es baute sich bis zum späten 18. Jh. allmählich zu einem waldfreien Hochmoor auf. Die ursprünglich über 100 ha große Fläche schrumpfte im 19. Jh. durch Abtorfung und Entwässerung auf ca. 83 ha.

1922 eröffnete die Stadt Hamburg am Südrand des Moors die Justizvollzugsanstalt Glasmoor. Die von Fritz Schumacher entworfene Gefängnisanlage wurde 1928 fertiggestellt. Der Abbau von Torf zählte zu den Aufgaben der Gefängnisinsassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkleinerte sich das Hochmoor durch intensivierten Abbau auf ca. 50 ha. Die abgebauten Torfflächen wurden landwirtschaftlich genutzt, der Torfabbau in den 1970er-Jahren aufgegeben.

Flora und Fauna

Trotz starker Veränderungen lassen sich im Glasmoor hochmoortypische Arten finden. Durch die vielfältigen Licht- und unterschiedlichen Entwässerungsverhältnisse des Moors wechseln sich Heidekräuter, Torfmoose und Wollgräser ab. In der Krautschicht wachsen u. a. Pfeifengräser und Laubmoose.

Unter den Vogelarten sind Kraniche, Kiebitze, Sandregenpfeifer, Neuntöter und Schwarzkehlchen als Brutvögel bemerkenswert. In 2009 vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) angelegten Teichen siedelte sich die Kreuzkröte an. Der wachsenden Vielfalt an Vogelarten dient eine ebenfalls vom NABU angelegte Dünenlandschaft, die u. a. Sandregenpfeifer und Flussuferläufer beherbergt.

Ökologische Bedeutung

Das Glasmoor umfasst das größte erhaltene Hochmoor in Schleswig-Holstein. Der ursprüngliche Moorkörper ist zwar geschädigt, aber renaturierungsfähig. Die übrigen naturnahen Zonen bestehen aus Moorwäldern und Übergangsbiotopen.

Nutzung

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der rund 80 % des Areals gehören, bietet geführte Wanderungen durch das Hochmoor an.

Der übrige Teil des FFH-Gebiets ist in Privatbesitz und wird weitgehend landwirtschaftlich genutzt.

Datierung Schutzstellung

01.09.2004

Begründung Schutzstellung

Die Ausweisung als FFH-Gebiet der Europäischen Union dient dem Schutz von speziellen Lebensraumtypen und Arten.

Links

Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-2226-306 Glasmoor: https://umweltanwendungen.schleswig-holstein.de/public/natura/pdf/mplan_inet/2226-306/2226-306MPlan_Text.pdf (Zugriff am 05.03.2023)

14 400
Glasmoor (FHH-Habitat) local_florist 53.7132720000 10.0422620000

GPS-Standort

53° 42' 47'' N, 10° 2' 32'' O

Größe

1,4 km2

höchster Punkt

43 m über NN

tiefster Punkt

37 m über NN

Strukturansicht