Lebenslauf
Georges-Arthur Goldschmidt verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit zusammen mit seinen Eltern Toni und Arthur Goldschmidt sowie seinem älteren Bruder Erich in der Landgemeinde Reinbek.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten führte zur zunehmenden Ausgrenzung der Familie aus der Gesellschaft. Da seine evangelisch getauften Eltern jüdischer Herkunft waren, galt er nach den sogenannten Nürnberger Gesetzen als "nicht arisch“. Trotz seiner Taufe war Goldschmidt Diskriminierungen ausgesetzt. 1937 schloss ihn z. B. Pastor Paul Hermann Jakob Hartung aus dem Kindergottesdienst aus.
Als der Übergang auf ein Gymnasium jüdischen Schülern verwehrt wurde, beschlossen seine Eltern, ihn und seinen Bruder im Mai 1938 bei dem befreundeten Literaturwissenschaftler Paul Binswanger und seiner Frau in Italien in Sicherheit zu bringen. Als Binswangers nach Neuseeland emigrierten, schickten seine Eltern ihn und seinen Bruder im Mai 1939 mithilfe einer Verwandten in das Internat im Département Haute-Savoie in Frankreich. Nachdem das Département am 08.09.1943 von der deutschen Wehrmacht besetzt worden war, musste er zeitweise in Verstecken bei Bauern leben. Nach der Befreiung des Dorfs am 02.09.1944 kehrte Goldschmidt bis zum Bestehen des ersten Teils seines Abiturs in das Internat zurück. Anschließend lebte er in einem Waisenhaus in Pontoise bei Paris.
1949 nahm er die französische Staatsangehörigkeit an und konvertierte zum Katholizismus.
Von November 1953 bis März 1955 absolvierte Goldschmidt den französischen Militärdienst, den er als Dolmetscher in einer Garnison in Karlsruhe in Deutschland verbrachte.
1956 heiratete er die Lehrerin Lucienne Geoffrey.
Seiner Geburtsstadt Reinbek stattete er nach seiner Emigration privat erstmals 1949 einen Besuch ab. Später folgten auch offizielle Besuche, u. a. 2009 anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Reinbek.
Goldschmidt lebt in Paris.