Werk/Aktivitäten
Im figürlichen Schaffen durchzieht das Motiv des Einradfahrers das Werk von Georg Engst - als Metapher für den permanenten Balanceakt des Menschen in der Gesellschaft. Engst entwarf diese Figur erstmalig 1965 und entwickelte sie in unterschiedlichen Materialien, Formationen und Abstraktionsgraden. Als Kunst im öffentlichen Raum findet sie sich vielfach in Schleswig-Holstein, beispielsweise in Flensburg, Rendsburg oder Kiel.
In Bad Oldesloe wurden 1982 die Einrad-Plastiken „Sportler und Kampfrichterbank“ vor der Heinrich-Vogeler-Sporthalle und 1996 „Der Mensch auf dem Einrad“ vor der Ida-Ehre-Schule aufgestellt.
Geometrische klare Grundformen in ein Spannungsverhältnis gesetzt, reduziert auf das Wesentliche, bestimmen die Ästhetik in seinen Genres.
Dies zeigt u.a. die 1985 gefertigte „Kreative Stele“ vor dem Fernmeldegebäude in Lübeck.
Zu Beginn seiner Selbstständigkeit bildeten Intarsien in gegenständlichen, geometrischen und abstrakten Kompositionen den Schwerpunkt seiner Arbeit.
Er bekam 1957 den Auftrag über eine Intarsienwand für den Konferenzraum des Landeskirchenamtes in Hannover. Weitere Hauptwerke sind ein Intarsienfries für die 1958-1961 gebaute Kapernaum-Kirche in Hamburg-Horn (ab Ende 2018 Al-Nour-Moschee) und eine Intarsienwand für das Allgemeine Krankenhaus Altona. 1978 beendete Engst seine Arbeit in diesem Genre.
Wasserkunst, Decken-, Wand- und Fassadengestaltung im Rahmen von Kunst am Bau standen im Mittelpunkt seiner folgenden Aufträge.
1971 gewann er den Wettbewerb für eine Innenwandgestaltung des Deutschen Kulturinstituts in Madrid (heute Goethe-Institut) mit einem Wandrelief aus Marmor in geometrischer Formung.
Anfang der 1980er-Jahre erhielt er den Auftrag zur Gesamtgestaltung des Außenbereichs der Landeszentralbank Hamburg (heute: Deutsche Bundesbank, Filiale Hamburg) in Hamburg-Mitte. Er entwickelte ein Ensemble aus einem Beton-Bodenrelief, zwei großformatigen Bronzeplastiken, Begrenzungspollern und einem hydraulischen Brunnen, das zu seinen Hauptwerken zählt.
1990 gewann er den Wettbewerb der Bundesbaudirektion Berlin zur Ausgestaltung der Eingangshalle der Deutschen Botschaft an der Europäischen Union (EU) in Brüssel mit einem Entwurf für eine Skulpturendecke und einer Bodenskulptur aus Marmor.
In den letzten Jahren widmete sich Engst verstärkt dem Thema Krieg und Nationalsozialismus. So entwarf er 2017 einen Bronzemantel in Erinnerung an den KPD-Politiker Walter Krämer, der 1941 in einem Konzentrationslager starb.
Engst verzeichnet rund 15 Einzelausstellungen und die Teilnahme an annähernd 60 Gruppenausstellungen, darunter 24 im Rahmen der Landesschauen des Bundes Bildender Künstler Schleswig-Holstein (BBK-S-H) und sieben auf der Nord Art. Kunst in der Carlshütte (KiC) in Büdelsdorf.