Werk/Aktivitäten
Else Wex-Cleemann fertigte zunächst Radierungen sowie Feder- und Tuschezeichnungen mit teils historisch-mythologischen bzw. religiösen Themen an und wandte sich dann vermehrt der Ölmalerei zu. Sie schuf v. a. Porträts, Landschaftsszenen, Stillleben und Akte. In ihren frühen Werken dominierten eine naturalistische Detailgenauigkeit, ein sparsamer Farbeinsatz, aber auch die charakteristische Setzung von farblichen Kontrasten. Ab den 1920er-Jahren malte sie im Stil der Neuen Sachlichkeit. Seit den 1950er-Jahren verwendete sie zunehmend expressivere Formen und Farben, lehnte aber stets abstrakte Stilrichtungen ab. Außerdem veröffentlichte sie Erzählungen, Reiseerinnerungen und Gedichte, v. a. in der Lübecker Zeitschrift „Der Wagen“.
1919/20 fand ihre erste Einzelausstellung im Kunstverein Hamburg statt. In Ausstellungen der Lübecker Overbeck-Gesellschaft war sie ab 1919 vielfach vertreten, darunter 1931 in der Gemeinschaftsausstellung „Vier deutsche Malerinnen“ mit Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff und Käte Schaller-Härlin sowie 1938 mit der Einzelausstellung „Aus zehn Schaffensjahren“.
1934/35 wurden Gemälde von Wex-Cleemann in der Wanderausstellung „Werke schleswig-holsteinischer Künstler“ gezeigt, die der Fachschaftsleiter im Kampfbund für deutsche Kultur, Ferdinand Weinhandl, kuratiert hatte.
1937 war sie mit einem Porträt des SS-Standartenführers Hermann Behme auf der ersten Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. Zum 25. Jubiläum der Oberrealschule Bad Oldesloe fertigte sie als Geschenk der Stadt ein Porträt von Adolf Hitler. Im selben Jahr wurde ihr sich heute im Kulturhistorischen Museum Rostock befindendes Gemälde „Alte Fabrik (Fabrikhof)“ in der Kunsthalle Kiel von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ beschlagnahmt. 1940 schuf sie das Porträt des Rektors der Kieler Universität Paul Ritterbusch, das sich mittlerweile im Bestand der Kunsthalle Kiel befindet.
Auch in der Nachkriegszeit war Wex-Cleemann mit ihren Werken auf Ausstellungen v. a. in Hamburg, Ahrensburg, Kiel und Lübeck vertreten sowie vielfach an Schleswig-Holsteinischen Landesschauen beteiligt. 1953 sowie 1960 wurden ihre Werke im Stormarnhaus in Bad Oldesloe gezeigt. Anlässlich ihres 80. Geburtstags erhielt sie 1970 eine Einzelausstellung im Lübecker Sozialpfarramt.
Nach ihrem Tod fand 1983 im Stormarnhaus Bad Oldesloe eine Retrospektive mit teils unbekannten Werken statt, veranstaltet vom Kreis Stormarn in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Stormarn.