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Ehrenmal Erster und Zweiter Weltkrieg (Jersbek)

Das Ehrenmal erinnert an die Gefallenen beider Weltkriege aus dem gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Jersbek.

Lage

Die Gedenkstätte liegt in der Gemeinde Jersbek gegenüber der Einmündung der Straße Langereihe in die Jersbeker Allee, direkt hinter der hier durchgehend zweireihigen Lindenallee.

Beschreibung

Das Ehrenmal besteht aus drei halbkreisförmigen Teilen: Den äußeren Rahmen bildet ein mit Flieder bepflanzter Knickwall, an dessen innerem Fuß neun Eichen und Linden stehen. In der Innenfläche befinden sich zwei Halbkreise aus Findlingen mit jeweils einem eingravierten Eisernen Kreuz sowie den Inschriften. Der äußere Halbkreis umfasst 23 Steine, auf denen die Namen von 27 Männern mit Geburts- und Sterbedaten verzeichnet sind. Die Steine des inneren Halbkreises tragen 48 Namen.

Im hinteren Zentrum der Anlage erhebt sich auf Magerrasen ein rund 1,70 m hoher Findling, der auf einem von kleineren Granitfindlingen eingefassten ovalen Sockel steht. Er trägt die mehrzeilige Inschrift „Unseren Gefallenen zum ehrenden Gedächtnis 1914-1918 1939-1945“ sowie ein lateinisches Kreuz.

Den Abschluss zur Allee bildet ein von Findlingen umkränzter runder Sockel, auf dem sich ein weiterer Findling mit dem eingravierten Eisernen Kreuz und der Inschrift „Ehrenfriedhof Jersbek“ befindet. An ihn schließen nach beiden Seiten je vier schlanke Granitpoller an, die mit eisernen Ketten verbunden sind.

Geschichte

Zunächst ließen Mitglieder der Jersbeker Kyffhäuser-Kameradschaft das Ehrenmal nach einem im Januar 1920 von dem Kieler Architekten Ernst Prinz vorgelegten Entwurf anlegen. Dies geschah mit Zustimmung des Besitzers von Gut Jersbek, Theodor von Bethmann Hollweg. Für das Ehrenmal wurde der die nordöstliche Lindenallee begleitende Knick bis auf zwei Stummel unterbrochen und beiderseits durch kurze, mit Rasen und Steinen befestigte flache Wälle begrenzt. Nach der Errichtung des ersten, äußeren Halbkreises folgte die am 21.09.1954 eingeweihte, an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erinnernde Innenreihe.

Die 1993-1995 durchgeführte Sanierung des Ehrenmals folgte einem Entwurf des Kieler Landschaftsarchitekten Klaus Schröder. Die Innenfläche erhielt einen Schotterrasen. Eine Pollerreihe ersetzte die frühere, aus einem Zaun mit Knüppelhölzern bestehende Abgrenzung zur Allee. Zugleich wurden die Kreuze und Inschriften neu mit schwarzer Farbe ausgelegt.

Erhaltungszustand

Trotz mittlerweile verblassender Inschriften ist der Zustand zufriedenstellend.

Besonderheiten

An jedem Totensonntag gedenkt die Gemeinde Jersbek zusammen mit Mitgliedern der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr in der Anlage des Ehrenmals der Gefallenen beider Weltkriege.

Persönlichkeiten

Ernst Prinz GND: 116290846
Theodor von Bethmann Hollweg (1870-1938)

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis/ Kreisfreie Städte

Stormarn

Auftraggeber

Gemeinde Jersbek und Kyffhäuser-Kameradschaft Jersbek

Planer/Architekt

Ernst Prinz; Klaus Schröder

Strukturansicht

Literatur

  • Schröder, Klaus : Ein Prinz in Jersbek – Bericht über die Sanierung des Ehrenmals. Neumünster, Wachholtz 1997, In: Denkmalpflege im Kreis Stormarn III, S. 130–137, GVK: 229570240
  • Ettrich, Hannelies : Chronik Jersbek. Jersbek, Eigenverlag der Gemeinde Jersbek 1989, GVK: 160046270
  • Hennigs, Burkhard von : „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Hinterbliebenen zur Erinnerung, den Kommenden zur Mahnung“ – auf der Suche nach Kriegerdenkmälern und Ehrenmalen in Stormarn. Großhansdorf, Profundaverlag 1997, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 1998, S. 55–71, GVK: 01234567y

Weitere Literatur