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Dorf Sprenge

Das Dorf Sprenge lag südöstlich von Bargteheide.

Lage

An Sprenge grenzten im Norden das Dorf Mollhagen und jenseits des Viehbachs das Dorf Eichede an, im Osten das Dorf Schönberg (Herzogtum Lauenburg), im Süden die Dörfer Grönwohld und Lütjensee sowie im Westen das Dorf Todendorf.

Östlich des Dorfs lag das Königliche Gehege Steinburg mit Überresten eines Burgwalls und der Quelle des Gölmbachs, südlich das Gehege Schattredder.

Ortsgliederung

Südlich des Ortskerns von Sprenge mit langgestrecktem Anger befanden sich die Ortslagen Brökerkate und Steinrade, im Westen die Ortslagen Buschkaten und Dreikronen.

Geschichte

Bei der Gründung des Dorfs Sprenge wohl Mitte des 13. Jh. und der Erstnennung 1259 anlässlich des Verkaufs an das Domkapitel Hamburg hieß es noch Elmhorst, also Siedlung am Ulmengehölz. Der 1263 erstmals verwendete Name Sprenghe verweist auf eine Quelle. In der Mitte des Angers floss ein Bach, der zur Wasserversorgung der Höfe diente und in den Gölmbach mündete.

Im Spätmittelalter verlor Sprenge einige Höfe. Bis 1556 gehörte das Dorf mit Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit dem Domkapitel Hamburg. Anschließend kam es zum landesherrlichen Amt Trittau.

Ab 1772 fand die Verkoppelung der Ländereien statt. Als Zwangsmühle diente bis zur Aufhebung des Mühlenzwangs 1854 die Trittauer Mühle.

Nach der Annexion der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen entstand auf Basis der neuen Landgemeindeordnung aus dem Dorf die Landgemeinde Sprenge.

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner:
1867 212
1845 210
1825 219
1803 153

Jahr: Hufen/Höfe: Halbhufen:Drittelhufen: Katen:
1772 5 5 2
1492 4 1
um 1325 11 1 6–12
1259 11

Wirtschaft

In Sprenge dominierten Ackerbau und Viehwirtschaft. Daneben gab es mehrere Landhandwerker und eine Gastwirtschaft. Einige Hufner betrieben Fuhrdienste zwischen Lübeck und Hamburg.

Infrastruktur

Nur die Viehkatenstraße nach Mollhagen im Zuge einer Nebenlandstraße war mit Kopfsteinen gepflastert. Zumeist unbefestigte Wege führten in die benachbarten Dörfer.

Mitte des 19. Jh. gab es in Sprenge ein Armenhaus.

Kultur und Freizeit

Ab 1732 war im Ort eine Schule nachweisbar.

Sprenge war ursprünglich zum Kirchspiel Trittau eingepfarrt, ehe es vor 1320 dem neu errichteten Kirchspiel Siek zugeteilt wurde. 1609 kam das Dorf zum Kirchspiel Eichede.

Nachfolger

14 400
Dorf Sprenge location_city 53.6911610000 10.3880410000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Stormarn

GPS-Standort

53° 41' 28'' N, 10° 23' 16'' O

Ersterwähnung / Gründung

1259

Auflösungsdatum

1867

Einwohnerzahl

212

Strukturansicht

Gemeinde Sprenge: Vorgänger

Kirchspiel Eichede: Dörfer

Literatur

  • Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki : Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg ..., 2. Aufl. Oldenburg in Holstein, C. Fränckel 1855, GVK: 162403178
  • Wolfgang Laur : Historisches Ortsnamenlexikon Schleswig-Holstein. Neumünster, Wachholtz Verlag 1992, GVK: 930271025
  • Günther Bock und Klaus Gille : Steinburg. Blicke in die Geschichte. Eichede. Mollhagen. Sprenge. Steinburg, Eigenverlag der Gemeinde Steinburg 2009, GVK: 611979179
  • Günther Bock : Wüstungen in Stormarn, Teil 6. Großhansdorf, Profunda Verlag 2018, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2019, S. 108–129, GVK: 1067749799

Weitere Literatur