Lage
Das Dorf Ohe lag im südlichen Amt Reinbek und grenzte im Süden an das Kanzleigut Silk, im Westen an Schönningstedt und im Norden an Glinde und Witzhave. Im Osten und Südosten bildete die Bille die Grenze zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg.
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Das Dorf Ohe im Süden Stormarns war ehemaliger Klosterbesitz und gehörte fast 300 Jahre zum landesherrlichen Amt Reinbek.
Das Dorf Ohe lag im südlichen Amt Reinbek und grenzte im Süden an das Kanzleigut Silk, im Westen an Schönningstedt und im Norden an Glinde und Witzhave. Im Osten und Südosten bildete die Bille die Grenze zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg.
Ohe bestand aus dem Ortskern sowie den Ausbauten Mühlenbek im Osten an der Bille, Hahnenkaten und Büchsenschinken im Norden sowie Gut Schönau im Süden. Im Norden befanden sich die königlichen Gehege Große und Kleine Oher Tannenkoppel und Hahnenkoppel.
Das Dorf Ohe fand 1238 erstmals Erwähnung, als Adolf IV. von Holstein-Schauenburg es dem nahegelegenen Kloster Reinbek bei Hoibek (später Mühlenbek) an der Bille schenkte. Das Dorf gehörte damals zum Kirchspiel Kirchsteinbek. Auf dem späteren Areal des Dorfes lag die Wüstung Dorf Boterslo (Bitterslohe).
1529 fiel Ohe aufgrund der Säkularisierung durch Verkauf an Friedrich I. von Dänemark an das landesherrliche Amt Reinbek. Die Einwohner leisteten dem Vorwerk und dem Amtsbetrieb Hand- und Spanndienste. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel der Ort teilweise wüst, wurde jedoch erneut ausgebaut. Die Verkoppelung der Ländereien begann ab 1782. Im Anschluss daran erfolgte die Aufforstung großer Heideflächen als königliche Gehege Oher Tannen. Der Ausbau Mühlenbek wurde um 1860 in Sachsenwaldau umbenannt.
Mit Bildung des Kreises Stormarn 1867 kam das Dorf als Landgemeinde zur Kirchspielvogtei Reinbek.
Jahr: | Einwohner: |
1867 | 350 |
1855 | 310 |
1825 | 248 |
1634 | 53 |
Jahr: | Hofstellen: |
1492 | 4 Hufen und 4 Katen |
Das Dorf Ohe war durch Landwirtschaft geprägt. Wegen ausgedehnter Heide- und Buschflächen wurde bis zur Melioration der Gebiete im 19. Jahrhundert vor allem Schafzucht betrieben. Hinzu kamen das lokale Landhandwerk und Kleingewerbe. Ebenso gab es einige Wirtshäuser, da Büchsenschinken und Mühlenbek Kruggerechtigkeit hatten. 1740 ließ sich an der Bille eine Papiermühle nieder. Auf Gut Schönau wurde 1854 eine Kornbrennerei errichtet.
Den Norden der Dorfländereien querte die Möllner Landstraße als Handelsstraße von Hamburg in das Herzogtum Sachsen-Lauenburg.
Seit dem 18. Jahrhundert hatte Ohe eine einklassige Dorfschule.
Am Rand der Oher Tannen liegt das bronzezeitliche Oher Gräberfeld.
Adolf IV. von Holstein-Schauenburg GND: 1033723444
Friedrich I. von Dänemark GND: 119187620
Website mit Darstellung der Ortsgeschichte: www.reinbeker-geschichten.de (Zugriff am 25.04.2019)
Kreis Stormarn
Reinbek
vor 1238
1867
Amtmann Wilhelm von Levetzau