Lebenslauf
Friedrich Adolf Axel von Liliencron wurde als Kind eines dänischen Zollbeamten und einer deutsch-amerikanischen Offizierstochter in Kiel geboren. Später nannte er sich nach einem Vorfahren Detlev. Sein Großvater Andreas von Liliencron hatte das Familienerbe infolge einer nichtstandesgemäßen Ehe verloren.
Während seiner Militärzeit lebte er finanziell über seine Verhältnisse und schrieb zugleich erste Gedichte. Die Tätigkeit auf Pellworm bot ihm literarische Anregungen, u. a. für die zu seinen bekanntesten Werken zählende Sturmflut-Ballade „Trutz, Blanke Hans“. Außerdem veröffentlichte er Gedichte in Zeitschriften. Sein 1881 erschienener erster Lyrikband „Adjutantenritte“ machte ihn in Kreisen der Naturalisten bekannt. Auch die Jahre in Kellinghusen waren literarisch fruchtbar. 1888 wurde die Prosasammlung „Unter flatternden Fahnen“, 1889 „Der Mäcen. Erzählungen“ verlegt. Liliencron pflegte nun Kontakte zum Friedrichshagener Dichterkreis und zur Breslauer Dichterschule.
1890/91 hielt er sich in München auf, wo er u. a. bei Otto Julius Bierbaum wohnte und den Zyklus „Der Haidegänger“ vollendete. 1891 mietete er ein Zimmer im Altonaer Stadtteil Ottensen und schloss Bekanntschaft mit den Schriftstellern Otto Ernst und Gustav Falke. Mit „Krieg und Frieden“ veröffentlichte er 1891 letztmalig Kriegsnovellen.
1892 zog er an die Palmaille in Altona. Nach zwei gescheiterten Ehen lernte er 1893 Anna Micheel kennen, im Folgejahr wurde ihre Tochter Abel geboren. Liliencron zielte nun darauf, auch mit Vortragsreisen Geld zu verdienen. Seinem Freund Richard Dehmel widmete er 1896 sein Hauptwerk, das Epos „Poggfred“. Kurz vor der Geburt des gemeinsamen Sohnes Wulf heiratete er 1900 Anna Micheel. Mit seiner Familie zog er 1901 in die Landgemeinde Alt-Rahlstedt in eine Wohnung, für die u. a. seine Förderin Elisabeth Förster-Nietzsche vorerst die Miete übernahm.
1908 vollendete Liliencron seinen autobiografischen Roman „Leben und Lüge“, in dem das Gut Tangstedt als Tangbüttel erkennbar wird.