Geschichte
Das Baujahr der ersten Kornmühle am östlichen Ausfluss der Heilsau ist nicht überliefert. Sie entstand sehr bald nach Gründung und Bezug des Zisterzienserklosters Reinfeld 1186/90 und zeitgleich mit dem Aufstau des Herrenteichs. Diese Mühle war später die Pflicht- oder Zwangsmühle für die umliegenden Klosterdörfer, danach der Reinfelder Amtsdörfer.
1759 wurde die zu diesem Zeitpunkt schon herzoglich-plönsche Korn- und Graupenmühle von Peter Hudemann – örtlich leicht versetzt an der heutigen Stelle des Claudiushofs – neu erbaut.
Mitte des 19. Jh. entstand an derselben Stelle ein Neubau mit drei Wasserrädern. Der Flecken Reinfeld kaufte die Mühle 1903. Die Wasserräder wurden 1916 gegen eine Turbine ausgetauscht, die noch bis zum Abriss des Gebäudes 2007 vorhanden war.
1917 erwarb der Müller Bertold Meier die Mühle. Er gab ihr den Namen Claudius-Mühle. 1919 wurde das Gebäude entlang der Mühlenau durch ein Silo mit einem turmartigen Aufbau vergrößert.
Am 26.10.1927 ersteigerten die Johannes Ströh Mühlenwerke aus Bad Oldesloe den Betrieb für 60.000 Mark. In der Folge vergrößerten sie das Gebäude um ein Geschoss, modernisierten den Betrieb und ergänzten ihn durch einen Landhandel. 1943 erlitt das Gebäude einen schweren Brandschaden und wurde im folgenden Jahr wieder komplett aufgebaut. 1956 erhielt die Claudius-Mühle ein neues fünfstöckiges Getreidesilo.
Das hier erzeugte Roggen- und Weizenmehl wurde unter dem Markennamen „Askania“ vertrieben. Noch 1995 mahlte die Firma Johannes Ströh dort Korn und beschäftigte gemeinsam mit den Gloria-Mühlenwerken in Bad Oldesloe 102 Mitarbeitende. Ein Jahr später stellte der Betrieb seine Produktion in Reinfeld ein. Danach verfiel das Mühlengelände.
Am 01.12.2010 wurde an Stelle des abgerissenen Mühlengebäudes die Senior:innenwohnanlage Claudiushof am Herrenteich bezugsfertig. Auf der Seite des Mühlenbachs befindet sich nun eine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung.