Geschichte
Ein Großteil der Butenhamburger, deren Bezeichnung sich vom niederdeutschen Begriff für außerhalb ableitet, waren Bombenflüchtlinge infolge der Luftangriffe auf Hamburg vom 25.07.–03.08.1943. Das Hamburger Umland bildete eines der Hauptauffanggebiete, nach Stormarn kamen innerhalb kurzer Zeit über 23.000 Menschen. Eine wichtige Route zu Fuß war der stillgelegte Abschnitt Hamburg–Lübeck der Bundesautobahn 1, andere flohen mit der Südstormarnschen Kreisbahn.
Als Unterkunft wurden Kleingartenkolonien, neu errichtete Barackenlager, Schulen und Bauernhöfe genutzt. Der Zustrom sorgte für enorme Probleme bei der Beschaffung von Lebensmitteln, Kleidung und Wohnungen.
Die Butenhamburger organisierten sich teilweise vor Ort in Vereinen. Diese entstanden zwischen 1949 und 1951, ihr wichtigstes Ziel war die Rückführung nach Hamburg. Der Ahrensburger Verein blieb bis in die 1960er-Jahre, der Hoisdorfer bis in die 1970er-Jahre bestehen.
Um 1950 lebten noch mehrere tausend Butenhamburger in Stormarn. Die Rückführung erfolgte entweder in Selbsthilfe oder mit staatlicher Unterstützung. Rund 85 % der vor allem in Norddeutschland verstreut lebenden Butenhamburger kehrten in Eigeninitiative zurück. Staatlicherseits organisierte unter anderem das Hamburger Amt für Wohnungswesen ab 1950 Rückführaktionen, in dessen Rahmen bis 1954 insgesamt knapp 18.300 Personen wieder nach Hamburg ziehen konnten. Auf Bundesebene wurden die Maßnahmen durch das Bundesevakuiertengesetz ab 1953 gefördert. Dadurch kehrten bis 1957 insgesamt weitere rund 17.000 Butenhamburger zurück.