Geschichte
Die Burg Lütjensee war eine mit einem landwirtschaftlichen Betrieb verbundene Befestigung des Mittelalters.
Möglicherweise wurde ein erster Turm als Zentrum der Burg bereits im ausgehenden 11. Jahrhundert errichtet. Als Bauherren fungierten Angehörige der edelfreien Familie der Stormarner Overboden (Präfekten). Deren Vorfahre Thietmar II. von Sachsen († 1053) aus dem Haus der Billunger, in der Lütjenseer Überlieferung Tymmo genannt, soll den Ort einst im Kampf slawischen Bewohnern abgenommen haben.
Als frühester schriftlicher Beleg für die Existenz der Burg gilt im Jahr 1311 die Erwähnung des der niederadligen Familie von Hamme angehörenden Knappen Johannes von Lütjensee ("Iohannes de Lutthekense"). Sein Sitz wird 1350 urkundlich genannt, als seine Familie das halbe Dorf Lütjensee und die Burg dem Hamburger Domkapitel verkaufte.
Ob 1439 bei einem erneuten Verkauf des dabei genannten Hofes die Burg gemeint war, ist unklar. Doch wird 1490 ausdrücklich der im Besitz des Hamburger Domkapitels genannte "berchvrede tome Lutkensee" erwähnt. Spätere Nennungen dieses auf den Burghügel zu vermutenden Bauwerks sind bislang nicht bekannt.
An die Hofwirtschaft erinnert noch 1771 der Name "Ohlen Hof" für das westlich benachbarte Ackerland. Die 1997/98 durchgeführten archäologischen Untersuchungen ergaben, dass die Vorburg weder als Dreschplatz noch zur Viehhaltung genutzt wurde.