Geschichte
Gegen den Widerstand der benachbarten Müller erbaute der Müllergeselle Friedrich August Reimers auf der Anhöhe Röthberg über einem Wohnhaus eine Holländer-Windmühle mit Galerie und einer drehbaren Kappe, die mit Hilfe einer Steertanlage in den Wind gedreht werden konnte. Die Mühle besaß ursprünglich (ungenehmigt) je zwei Mehl- und Graupengänge, später drei Mahlgänge. Die Flügel waren ursprünglich als Segelflügel eingerichtet.
1859 machte Reimers Konkurs, und der Müller Carl Heinrich Christoph Lessau aus Wulksfelde erwarb am 10.06.1859 auf einer Versteigerung die Mühle. Als Nachfahre in fünfter Generation ist heute Joachim Lessau Eigentümer.
Rumpf und Kappe besaßen ursprünglich eine Bekleidung mit Reet. Im Jahr 1899 wurden im Rahmen eines Umbaus mit Erneuerung der Kappe der Steert durch eine Windrose mit eisernem Getriebe und die Segelflügel durch Jalousieflügel ersetzt. Die Kappe wurde jetzt mit Teerpappe gedeckt.
Der Rumpf erhielt aus Brandschutzgründen 1935 eine Blechverkleidung. Im gleichen Jahr ersetzte man bei den Flügeln die hölzernen durch Kunststoffklappen. Im Jahr 1977 legte man die unrentabel gewordene Mühle still.
Ausgestattet mit einer umfangreichen Dokumentation über die geplante Grundinstandsetzung erreichte Karl-Heinz Borchert eine erhebliche Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz - erstmalig für ein Mühlenprojekt in Schleswig-Holstein. Nach einer umfangreichen Renovierung in den Jahren 1992-1996 ging die Mühle wieder in Betrieb. Sie besitzt einen "Windgang" und ein zweites elektrisch angetriebenes Mahlwerk, einen "Motorgang".