Geschichte
Als Vorläufer gab es bereits um 1700 einen längsrechteckigen barocken Gutspark westlich der Hofanlage mit einem Mittelweg, symmetrisch angelegten Quartieren und einem im Zentrum gelegenen, von Bäumen umstandenen Gartenpavillon. Vorbild war auch der barocke Gutspark, den sein Vater Hans-Hinrich von Ahlefeldt in Seestermühe (Kreis Pinneberg) ab 1710 anlegen ließ. Dieser Park, der damals im Bereich des heutigen westlichen Boskettquartiers lag, wurde unter dem Gutsbesitzer Bendix von Ahlefeldt wahrscheinlich ab dem Jahr 1726 umgestaltet und um die dreifache Fläche nach Osten erweitert.
Der neue spätbarocke Gutspark erhielt eine zentrale Hauptachse, die vom neu angelegten Rondell vor dem Torhaus ausgeht und über das wohl 1738 erbaute neue Gartenhaus, das vorgelagerte Parterre und das anschließende Boskett nach Nordnordosten führt, dann mit einer 500 Meter langen vierreihigen Lindenallee zu einem kleinen achteckigen Teich fortgesetzt wird, zwei Jagdsterne passiert und als schnurgerader Weg noch rund zwei Kilometer weiter durch den anschließenden Wald führt. Wohl 1740 war der neue Gutspark fertiggestellt.
Zwei Orangeriegebäude, ein Warm- und ein Kalthaus (dessen Dach und Wände im Sommer "abgeschlagen" werden konnten) ergänzten im Südwesten den Gutsgarten. In ihnen wurden unter anderem die im Winter in Töpfen im Parterre aufgestellten kälteempfindlichen Orangerie-Pflanzen aufbewahrt. Der südlich anschließende Küchengarten diente mit seinen Beeten und mit Glas abgedeckten Frühbeeten der Anzucht von Blumen und Gemüse vor allem für den Gutshaushalt.
Die einstige bedeutende Ausstattung mit steinernen Figuren und Vasen (zumeist Johann Christoph Ludwig von Lücke zugeschrieben) ist größtenteils verloren. Wenige, beschädigte Figuren stehen heute im Umfeld vom Herrenhaus Jersbek. Weitere stark beschädigte Teile sind im alten Feuerwehrgerätehaus von 1879 am Rondell eingelagert.
Nach dem Verkauf des Gutes 1774 wurden unter Paschen von Cossel erste Veränderungen vorgenommen und auch das Parterre vereinfacht und zum Teil durch Rasenflächen ersetzt. Weitere Vereinfachungen erfuhr der Park ab 1819 unter den neuen Gutsbesitzern Vater Carl Ludwig (Charles Louis) und Sohn Johann Ludwig Thierry. Wohl nach 1840 unter dem neuen Besitzer Theodor von Reventlow wurden die Flächen des ehemaligen Parterres und des Bosketts mit einzelnen solitär gepflanzten Bäumen ergänzt, ohne aber die barocken Strukturen wesentlich zu verändern.
1984-2009 hatte der Kreis Stormarn die Alleen, Wege und Gräben im Gutspark gepachtet und mit öffentlichen Mitteln 1984-1987 eine grundlegende Alleensanierung durchführen lassen. Danach schlossen sich teils umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen an den geköpften Alleelinden und Wegen sowie an der nördlichen Hälfte des Heckengangs an. Die südliche Hälfte des Heckengangs wurde und wird weiterhin vom Besitzer unterhalten.
Seit dem Jahr 2010 setzt der im Jahr zuvor gegründete Förderverein Jersbeker Park e. V. das vom Kreis Stormarn gekündigte Pachtverhältnis fort. Die Unterhaltung wird mit Eigenmitteln, Spenden und Zuschüssen finanziert. Hierbei wird der Förderverein auch von Erträgen der Sparkassen-Stiftung Barockgarten Jersbek unterstützt, die die Sparkasse Holstein 2010 errichtet hat.