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Barnitz (Gewässer)

Die Barnitz ist ein Bach im mittleren Teil des Kreises Stormarn.

Lage

Die Barnitz entspringt nördlich des Ortsteils Eichede der Gemeinde Steinburg an der Grenze zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Von dort fließt sie in nördliche Richtung durch die Gemeinde Stubben. Anschließend bildet sie die Grenze zwischen den Gemeinden Pölitz und Stubben, dann zwischen Pölitz und der Gemeinde Groß Boden. Die Barnitz fließt weiter nach Nordwesten als Grenze zwischen den Gemeinden Rethwisch und Pölitz. Nördlich des Ortsteils Schwienköben bildet sie die Grenze zwischen einer Lasbeker Exklave und Bad Oldesloe, sodann zwischen Pölitz und Bad Oldesloe. Nördlich von Rethwischhöhe wendet sie sich nach Nordwesten. Sie unterquert die Bundesautobahn 1 und die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck, bevor sie 400 m weiter nördlich in die Beste mündet.

Geschichte

Das Tal der Barnitz liegt in einer Endmoränenlandschaft, die in der letzten Eiszeit entstand. Nacheiszeitliche Erosionen ließen die Schluchten im Bereich der Holzkoppel und an der Gemeindegrenze zwischen Pölitz und Bad Oldesloe entstehen.

Im 19. Jahrhundert und in den 1960er-Jahren wurde der Bach mit Ausnahme der Erosionsschluchten begradigt und vertieft.

Auf dem Gebiet des Bad Oldesloer Ortsteils Rethwischfeld fanden 2007 umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen statt. Dabei erhielt die Barnitz ein neues, mäandrierendes Bachbett. Am Ufer entstanden Sukzessionsflächen. Das alte Bachbett dient seither dem Zweck, Hochwasser aufzunehmen und damit Überschwemmungen zu vermeiden.

Flora und Fauna

An den Steilhängen der Barnitzschluchten gibt es Buchenwälder, in den Auenflächen Erlen-Eschen-Wälder und Quellbiotope. Zu den seltenen Pflanzenarten gehören Winterschachtelhalm, Wasserfeder, Bitteres Schaumkraut, Sumpf-Pippau, Großer Schachtelhalm und Hohler Lerchensporn. Eisvogel und Gebirgsstelze haben dort Brutreviere.

Beim Wasserwerk in Bad Oldesloe grenzt die Barnitz an die Grünlandflächen der Thorritzener Quelllandschaft.

An mehreren Abschnitten der Barnitz findet man Brutreviere des Kranichs.

Ökologische Bedeutung

Mit ihrer Vielfalt an Waldbiotopen und ihrer natürlichen Gewässerdynamik haben die Barnitzschluchten eine hohe ökologische Bedeutung.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie stuft den Bach wegen der Bachschluchten als natürlich ein. Zugleich ist die Barnitz Vorranggewässer im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Die Barnitzschluchten sind ein Schwerpunktbereich im natura 2000-Biotopverbund. Zwei Verbundachsen verlaufen von dort aus entlang der Barnitz sowie der Kobeck nach Süden.

Die Barnitzmündung liegt in der Hauptverbundachse der Beste. Weitere wichtige Verbundstrukturen reichen zum Großen Teich und über die Glindhorstniederung in das Feuchtgebiet am Bad Oldesloer Masurenweg.

Nutzung

Die Barnitz dient als Vorfluter für ihr Einzugsgebiet. Im Oberlauf findet überwiegend Ackerbau statt. Im Unterlauf dominieren unterschiedliche Grünlandnutzungen. Die Wälder der Barnitzschluchten, die zum Besitz der schleswig-holsteinischen Landesforsten gehören, sind Naturwald.

Besonderheiten

Das Wasser ist vor allem durch Einträge aus der angrenzenden Ackernutzung mit großen Mengen Stickstoff und Phosphat belastet.

Im Unterlauf nutzt die Barnitz das Tunneltalsystem von Beste und Norderbeste.

Datierung Schutzstellung

07.12.2011

Begründung Schutzstellung

Die Landschaftsschutzgebiete Eichede, Pölitz und Rethwisch sichern großräumig Eigenart und Strukturvielfalt der Natur. Deshalb sind Veränderungen des Landschaftsbildes verboten.

14 400
Barnitz (Gewässer) directions_boat 53.7730300000 10.3909000000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis/Kreisfreie Städte

Stormarn, Herzogtum Lauenburg

Anrainerorte

Bad Oldesloe, Pölitz, Rethwisch, Steinburg, Lasbek, Groß Boden, Stubben, Steinhorst

Flusssystem

Trave

Länge

21,95 km

Quelle

Steinburg

GPS Quelle

53° 46' 22'' N, 10° 23' 27'' O

Mündung

Bad Oldesloe

GPS Mündung

53° 49' 36'' N, 10° 20' 30'' O

Mündungshöhe

8 m über NN

linke Nebenflüsse

sechs Nebenbäche ohne Namen

rechte Nebenflüsse

Kobeck mit Swatendieksbek, Bodener Mühlenbach/Mauergraben mit Hasseldieksbek, drei Nebenbäche ohne Namen

Einzugsgebiet

23,9 km2

Strukturansicht