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Die Plastik befindet sich im Außenbereich vor der Sporthalle 1 im Schulzentrum am Oher Weg.
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Der Ballwerfer ist eine figürliche Bronzeplastik von Frauke Wehberg und York Anton in Glinde.
Die Plastik befindet sich im Außenbereich vor der Sporthalle 1 im Schulzentrum am Oher Weg.
Die etwa 190 cm hohe figürliche Darstellung vollzieht Bewegungsabläufe eines Ballwerfers kurz nach dem Abwurf nach. Sie zeigt einen jungen Mann in moderner Sportkleidung (Basecap, T-Shirt, kurze Hose, Knie- und Armschoner, Handschuh, Sportschuhe), mit vorgebeugtem Oberkörper und in schreitender Beinstellung verharrend. Um seinen Hals liegt ein Handtuch. Der rechte Wurfarm ist nach vorne abgewinkelt. Der Gesichtsausdruck liegt zwischen Konzentration und Erstaunen. Die Figur steht auf einem pfeilförmigen, zweistufigen Podest, dessen Abschüssigkeit nach vorn den Eindruck gespannter Körperhaltung unterstreicht. Ihr Blick ist auf einen Ball gerichtet, der sich in einigen Metern Höhe an der Wand der Sporthalle befindet.
Die Figur besteht aus einem Bronzeguss, der Ball aus getriebenem Stahlblech, das Podest aus Beton.
Der Ballwerfer ist eine Gemeinschaftsarbeit der Hamburger Bildhauerin Frauke Wehberg und ihres Künstlerkollegen York Anton. Der Entwurf entstand 1980 anlässlich der Ausschreibung "Kunst am Bau" für den 1982 vollendeten Neubau der Turnhalle 1 im Schulzentrum am Oher Weg. Die Ausführung fällt in die Jahre 1981/82.
Das betont unpathetische Bildnis eines jungen Sportlers in lockerer Freizeitkleidung bezieht sich ironisch auf das klassische Motiv des antiken Ballwerfers, das in der Moderne oft als Ideal athletisch-männlicher Körperlichkeit ausgeführt wurde, meist in Aktdarstellung und in der Nähe von Bildungseinrichtungen. Beispiele hierfür sind die Ballwerfer-Plastiken von Richard Daniel Fabricius vor dem Dresdner Hygiene-Museum (1907) und - ortsnah zur Stadt Glinde - von Siegfried Assmann auf dem Sportgelände der Mühlau-Schule in der Gemeinde Trittau (1981). Durch die Trennung von Werfer und Ball wird die einheitliche Konzeption der Vorbilder zu einer Installation erweitert, die zur Partizipation einlädt.
Das Podest und die zweiteilige Plastik sind in gutem Zustand. Auf der Statue befinden sich einzelne reversible Graffiti und Aufkleber, die auch von der Integration des Kunstwerks in sein soziales Umfeld zeugen.
Geläufige Spitznamen des Kunstwerks sind "Neanderthaler" und "Ali".
Richard Daniel Fabricius GND: 1184637512
Siegfried Assmann GND: 119369982
Frauke Wehberg GND: 130465607
Kultur in Stormarn von Jens Rönnau: https://www.kultur-stormarn.de/kunst-im-oeffentlichen-raum/kunstwerke/view/17 (Zugriff am 28.10.2022)
Stadtmarketing in Glinde - Bürger für ihre Stadt: https://www.stadtmarketing-glinde.de/ballwerfer (Zugriff am 28.10.2022)
Oher Weg 24, 21509 Glinde
Frauke Wehberg (Ausführung) / York Anton (Konzeption)
1981/82