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Arbeiter-Radfahrerbund "Solidarität", Ortsgruppe Oststeinbek

Der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“, Ortsgruppe „Fahr wohl“ in Oststeinbek, war einer der bekanntesten Arbeitersportvereine in Stormarn.

Zweck

Der Verein diente der sportlichen Betätigung mit dem Fahrrad, insbesondere dem Hallenradsport und dem Kunstradfahren. Weiterhin wurde die Gemeinschaft durch Ausflüge, Herbstbälle und Maskeraden gepflegt.

Struktur

Der Vereinsvorstand umfasste den Vorsitzenden, seinen Stellvertreter, den Kassierer und den Schriftführer. Außerdem betreuten ein Sportleiter und ein Jugendleiter die Erwachsenen- und Jugendgruppen.

Geschichte

Die Oststeinbeker Ortsgruppe „Fahr wohl“ des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität“ wurde 1904 gegründet. Ihre enge Verbundenheit mit Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie manifestierte sich in der Parole „Für Einigkeit, Recht und Freiheit kämpft der Arbeiter-Radfahrer alle Zeit“. Zunächst widmete sich die Ortsgruppe dem Radsport mit Wanderfahrten. Zügig kamen der Saalsport und das Kunstradfahren im Vereinslokal Gastwirtschaft Behn hinzu, zunächst noch mit Straßenrädern mit und ohne Freilauf.

Nach der Unterbrechung durch den Ersten Weltkriegs erlebte die Ortsgruppe ab 1919 einen starken Zulauf. 1925 konnten das Vereinsbanner geweiht und 1926 die ersten Saalmaschinen gekauft werden. Regelmäßig traten Kunstradgruppen anlässlich der Feiern zum 1. Mai oder bei anderen Veranstaltungen auf. Nachdem während des Nationalsozialismus der Dachverband am 17.05.1933 verboten worden war, löste sich auch die Ortsgruppe Oststeinbek auf.

Am 29.03.1947 erfolgte die Neugründung des Vereins unter Einbeziehung von Frauen und Mädchen. 1951 gewann eine Herrenmannschaft erstmals die Norddeutsche und die Bundesmeisterschaft im Hallenradsport. Weitere Vereinsmannschaften holten insbesondere in den 1950er- und 1960er-Jahren zahlreiche Titel bei Wettkämpfen auch auf Landes- und Bundesebene. 1952 richtete Oststeinbek die Gaumeisterschaften und 1972 die Hamburger Juniorenmeisterschaften aus. Im selben Jahr fanden dort auch Landeslehrgänge im Gruppen- und Kunstfahren statt.

1975 löste sich der Verein aufgrund von Mitglieder- und Trainermangel auf.

Leitung

Vorsitzende:

Emil Soltau ab 1955
Robert Riebesel 1947–1954

Mitgliederentwicklung

Jahr: Mitglieder
1975 30
1950 100
1947 37
1914 80
1904 8

Besonderheiten

2001 ehrte Bürgermeister Karl Heinz Mentzel die Fahrer Werner Rath, Werner Nohr und Karl Adolphi für ihre vielen Erfolge in der Herrenmannschaft mit einer Erinnerungsplakette.

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Name

Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“, Ortsgruppe Oststeinbek

GPS-Standort

53° 32' 31'' N, 10° 10' 2'' O

Rechtsform

e. V.

Sitz

Oststeinbek

Gründungsdatum

1904

Auflösungsdatum

1975

Mitgliederanzahl

30 (Stand 1975)

Strukturansicht

Literatur

  • Hartmann, Peter : Arbeiter-Rad- und Kraftfahrerbund „Solidarität“ Ortsgruppe Oststeinbek „Fahrwohl von 1904“. In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn ..., Großhansdorf: ProFunda-Verl., 1983, 5 (1987), Seite 81–90. 1987, GVK: 1004876696

Weitere Literatur