Geschichte
Das landesherrliche Amt Reinfeld bestand zum überwiegenden Teil aus den Besitzungen des 1582 säkularisierten Klosters Reinfeld. Es gehörte zu den Ämtern des früheren Herzoglich-Plönischen Anteils von Holstein. Als das Kloster bei der Landesteilung vom 23.04.1582 an den Herzog Johann (der Jüngere) von Schleswig-Holstein-Sonderburg fiel, wandelte er das ehemalige Abteigebiet zügig in das Amt Reinfeld um. Er setzte einen Amtmann als Vertreter ein. Dieser hatte seinen Sitz im neu erbauten Schloss in Reinfeld. Zwischen 1584 und 1662 sind dort mehrere Amtmänner namentlich nachweisbar. Danach gab es bis in das 18. Jahrhundert "Inspectores" als Verwalter. Zeitweilig wurde das Amt auch durch einen Amtsschreiber verwaltet. Der in Reinfeld wohnende Hausvogt war zugleich Branddirektor des Amtes.
1599 vergrößerte sich das Amt durch den Kauf des Gutes Wulfsfelde. 1616 wurde das Adlige Gut Rethwisch (bei Oldesloe) erworben. 1671 erfolgte durch eine weitere Erbteilung die Abtrennung der Dörfer Benstaben, Meddewade, Klein Schenkenberg und Klein Wesenberg sowie des ehemaligen Gutes Rethwisch zum Herzogtum (Schleswig-)Holstein-Rethwisch und ihre Eingliederung in das neu gebildete Amt Rethwisch.
Nach dem Aussterben der herzoglich-plönischen Linie 1761 fiel das Amt Reinfeld an den dänischen König als Herzog im königlichen Anteil im Herzogtum Holstein. Die Verwaltung des Amtes Reinfeld sowie des benachbarten Amtes Rethwisch wurde nun dem Amtmann des Amtes Traventhal mit dortigem Sitz übertragen. Traventhal wurde auch Gerichtsort. Nach Abriss des Reinfelder Schlosses 1775 folgte für den in Reinfeld wohnenden Amtsverwalter der Bau eines neuen Domizils.
Das Amtsgebiet war inzwischen fast vollständig arrondiert. Um 1825 bestand es neben Reinfeld, das 1840 zum Flecken erhoben wurde, aus 24 Dörfern. Dazu kamen die niedergelegten herzoglichen Vorwerke Steinhof, Neuhof und der Meierhof Heidekamp, die um 1772 als Parzellistenkommunen aufgesiedelt worden waren. Durch Gebietsaustausch zwischen dem Fürstentum Lübeck und dem Herzogtum Holstein 1842 wurde Cashagen abgeben, die Dörfer Hamberge und Hansfelde fielen dem Amt zu. Allen Dörfern standen Bauernvögte vor, die für die Einhaltung der Ordnung zu sorgen hatten und die Einwohner gegenüber der Obrigkeit vertraten.
Mit dem Übergang an Preußen 1867 wurde das landesherrliche Amt Reinfeld aufgelöst und die Stormarner Dörfer der aus den Kirchspielen neu gebildeten Kirchspielvogtei Reinfeld zugeteilt.