Geschichte
1529 erwarb der dänische König und Herzog von Schleswig und Holstein, Friedrich I. von Dänemark, im Rahmen der Säkularisierung das Kloster Reinbek samt den dazugehörigen Dörfern. In der Folge wurde daraus das Amt Reinbek als untere Verwaltungseinheit gebildet. 1544 fiel dieses durch die zweite Landesteilung an den Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf, Adolf I., und gehörte zum Herzogtum Gottorf. Sitz des Amtes war Schloss Reinbek, wo der eingesetzte Amtmann den Landesherrn repräsentierte. 1579–1634 und 1733–1739 war diese Funktion vakant. Die Aufgaben wurden dem Amtsschreiber übertragen, dem die Verwaltung oblag. Der Hausvogt hatte die Aufsicht über sämtliche herrschaftlichen Gebäude des Amtes. Die Dienstpflichtigen hatten Abgaben sowie Hand- und Spanndienste auf dem Vorwerk Hinschendorf zu leisten. Weitere Einnahmen kamen aus der Verpachtung von Höfen und Vorwerken sowie der zahlreichen im Amt gelegenen Mühlen.
Ab 1609 wurde das zerrissene Amtsgebiet sukzessive arrondiert und verkleinert. Zunächst gingen die Dörfer Grande, Köthel und Witzhave an das Amt Trittau im Tausch gegen die ehemals zum Hamburger Domkapitel gehörenden Dörfer Barsbüttel, Oststeinbek, Stemwarde und Willinghusen. 1646 erfolgte der Verkauf von Tonndorf an das Adlige Gut Wandsbek. Der Streubesitz in Altengamme und Curslack wurde 1650/51 an Hamburg übertragen. Die 1750 an Hamburg verpfändeten Geestdörfer Boberg, Glinde, Havighorst, Kirchsteinbek, Lohbrügge, Öjendorf, Oststeinbek und Schiffbek kamen 1768 wieder zurück, während die Reinbeker Anteile an Besitzungen in Billwerder, der Nettelnburg und Reitbrook sowie das 1571 hinzugekommene Ost-Krauel aufgrund des Gottorper Vergleichs endgültig Hamburg zufielen.
Die Vereinigung des Gottorfer Reststaates mit dem dänischen Gesamtstaat 1773 brachte für das Amt Reinbek die Zugehörigkeit zum königlichen Anteil im Herzogtum Holstein. Wie bereits zuvor hatte das Amt einen gemeinsamen Amtmann mit dem Amt Trittau, der nun allerdings die Amtsgeschäfte ausschließlich von Reinbek aus führte. 1800 übernahm er zusätzlich die Verwaltung des Amtes Tremsbüttel.
Die Annektierung der Herzogtümer Holstein und Schleswig durch Preußen 1867 mit Errichtung Landkreise zog die Auflösung des Amtes nach sich. Der letzte Reinbeker Amtmann Wilhelm von Levetzau wurde zum ersten Landrat des neuen Kreises Stormarn ernannt. Die Amtskommunen wurden der 1868 neu errichteten Kirchspielvogtei Reinbek zugeteilt.