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Amt Mollhagen

Das Amt Mollhagen im Osten des Kreises Stormarn war eines von zwölf Ämtern, die 1948 in der Nachfolge der preußischen Amtsbezirke entstanden.

Lage

Das Amt Mollhagen lag im mittleren Kreis Stormarn. Im Norden grenzte es an das Amt Bad Oldesloe-Land, im Osten an den Kreis Herzogtum Lauenburg. Im Süden befanden sich das Amt Trittau und das Amt Siek, im Westen die Gemeinde Großhansdorf und die Stadt Ahrensburg. Das Amt Bargteheide-Land lag im Nordwesten.

Ortsgliederung

Das Amt Mollhagen bestand aus den Gemeinden Eichede, Lasbek, Mollhagen, Oetjendorf, Sprenge und Todendorf.

Geschichte

1948 wurde das Amt Mollhagen aufgrund der Amtsordnung vom 06.08.1947 als Nachfolger des Amtsbezirks Eichede mit den Gemeinden Eichede, Lasbek-Dorf, Lasbek-Gut, Oetjendorf, Sprenge und Todendorf errichtet. Aus dem Amtsbezirk Rümpel kam die Gemeinde Barkhorst hinzu. 1949 entstand das Amtshaus in Mollhagen.

Bis in die 1950er-Jahre stieg die Einwohnerzahl des Amts durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stark an, was in den Gemeinden zu verstärktem Siedlungsbau führte.

Am 01.02.1974 bildete sich aus Lasbek-Dorf, Lasbek-Gut und Barkhorst die Gemeinde Lasbek.

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung erfolgte zum 31.03.1974 die Auflösung des Amts Mollhagen. Eichede, Lasbek, Mollhagen und Sprenge fielen dem Amt Bad Oldesloe-Land zu. Oetjendorf kam zum Amt Siek und Todendorf zum Amt Bargteheide-Land.

Politik und Verwaltung

Amtsvorsteher:

Hugo Peemöller 1966–1974
Karl Willers 1948–1966
Ewald Druwe 1948

Amtmann:

Siegfried Einsporn 1948–1974

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner
1974 3.846
1970 3.672
1961 3.668
1950 5.479
1948 5.765

Wirtschaft

Das Amt Mollhagen war überwiegend agrarisch und kleingewerblich geprägt. Größere landwirtschaftliche Betriebe bestanden in Lasbek mit dem Gestüt Lasbek und dem Gut Krummbek sowie in Eichede mit dem Christinenhof. Die Meiereigenossenschaft Todendorf-Mollhagen wurde 1963 von der Hansa-Meierei Lübeck übernommen. In der ehemaligen Meiereigenossenschaft im Ortsteil Lasbek-Dorf siedelte sich die Tiefkühlkostfirma Bressler-Menüs an.

In den Gemeinden befriedigten zahlreiche Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, Läden und Gastwirtschaften überwiegend den lokalen Bedarf.

In Eichede, Mollhagen und Todendorf gab es Zweigstellen der Kreissparkasse Stormarn. Die Raiffeisenbank Mollhagen eG betrieb zusätzlich einen landwirtschaftlichen Warenhandel.

Infrastruktur

Durch die im Nordwesten und Norden des Amts Mollhagen liegenden Orte Todendorf und Lasbek verlief die Bundesautobahn 1. Die Landesstraße 90 führte von Bad Oldesloe über Lasbek zur Bundesstraße 404, die Richtung Süden Todendorf und Sprenge querte. Über die Kreisstraße 12 war Lasbek mit Bargteheide verbunden. Weitere Straßen verbanden Todendorf, Mollhagen, Eichede und Sprenge.

Barkhorst, Lasbek-Dorf, Mollhagen und Sprenge lagen an der Bahnstrecke Oldesloe-Schwarzenbek.

Die Gemeinden waren an die Schleswig-Holsteinische Elektrizitätsversorgung GmbH angeschlossen.

In allen Amtsgemeinden waren Freiwillige Feuerwehren für den Brandschutz zuständig.

Kultur und Freizeit

Nach der Errichtung des Schulverbandes Mollhagen 1966 und der Auflösung der lokalen Volksschulen beschulte die Dörfergemeinschaftsschule in Mollhagen ab 1969 die Kinder aus Eichede, Lasbek, Mollhagen, Sprenge und Todendorf. Die Oetjendorfer Schulkinder gingen ab 1966 in die Volksschule der Gemeinde Hoisdorf. Weiterführende Schulen konnten in Bargteheide oder Bad Oldesloe besucht werden.

Neben den Feuerwehren mit ihren Musikzügen Eichede und Todendorf sorgten eine Reihe von Vereinen wie der Sportverein (SV) Eichede von 1947 e. V., der Turn- und Sportverein (TSV) Mollhagen von 1927 e. V., der Verein für Rasensport (VfR) Todendorf von 1931 e. V., der Spiel- und Sportverein (SSV) Barkhorst von 1958 e. V., der Schützenverein Sprenge und Umgegend e. V. von 1900, die Reit- und Fahrvereine in Lasbek und Mollhagen und der Männergesangverein „Eichenkranz“ von 1882 Todendorf e. V. für das gesellschaftliche und sportliche Leben im Amt.

Die Amtsgemeinden waren bis auf das zum Kirchspiel Siek zugehörige Oetjendorf dem Kirchspiel Eichede zugeordnet. Seit 1967 gab es neben der dortigen Kirche eine weitere in Todendorf.

Herrenhaus Krummbek, ca. 1975

Sehenswürdigkeiten

Von Bedeutung waren die Kirche Eichede samt umgebendem Kirchhof und Lindenkranz, das Herrenhaus Krummbek in Lasbek, die Viehkatenstraße in Mollhagen mit historischer Pflasterung und Dänenbrücke sowie die Doppeleiche in Todendorf.

14 400
Amt Mollhagen location_city 53.7065770000 10.3839380000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Stormarn

Verwaltungssitz

Mollhagen

GPS-Standort

53° 42' 23'' N, 10° 23' 2'' O

Fläche

51,25 km2

Höhe

84 m über NN

Ersterwähnung / Gründung

09.03.1948

Auflösungsdatum

31.03.1974

Politischer Repräsentant

Amtsvorsteher Hugo Peemöller

Verwaltungsleitung

Amtmann Siegfried Einsporn

Einwohnerzahl

3846

Bevölkerungsdichte

75,04 Einwohner / km2

Strukturansicht

Gemeinden

Amt Trittau: Vorgänger

Kreis Stormarn: Verwaltungsstruktur seit 1948: Ämter