Geschichte
1945 hatte der Kaufmann und Drogist Kurt Herrmann die Hermal-Fabrik Kurt Herrmann in Magdeburg gegründet. Als er 1953 in der DDR enteignet wurde, ging er nach Hamburg und errichtete als Neugründung die Hermal-Chemie Kurt Herrmann. Er konzentrierte sich auf die Entwicklung von Präparaten für Haut- und Schleimhauterkrankungen.
1960 siedelte sich die kleine Firma in der Danziger Straße in Reinbek an. Damals hatte sie neun Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 350.000 D-Mark. Der Inhaber Kurt Herrmann baute in den folgenden Jahren das Unternehmen weiter aus. Die Hermal-Chemie erlebte einen rasanten Aufschwung und zählte in den 1970er-Jahren mit 230 Beschäftigten als zweitgrößter Arzneimittelbetrieb in Schleswig-Holstein zu den bundesweit führenden Pharmaunternehmen im Bereich Dermatologie. Zur medizinischen Hautpflege kamen mit den Bereichen Allergologie und Virologie neue Produktfelder hinzu.
Im neu entstandenen Gewerbegebiet Glinde/Reinbek/Schönningstedt baute der inzwischen als Hermal Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG geführte Betrieb ab 1977 ihren neuen Firmensitz in der Scholtzstraße auf. Mehrfach vergrößerte sich der Betrieb durch An- und Neubauten, insbesondere der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie der Produktion.
1967 errichtete Herrmann ein Zweitwerk in Wien/Österreich, 1976 folgten die Hermal Pharmaceutical Laboratories in Oak Hill, New York/USA. In beiden Tochterfirmen arbeiteten ca. 110 Mitarbeiter. 1969 war mit dem Pharmaunternehmen Ernst Merck AG aus Darmstadt ein kapitalkräftiger Kommanditist in das nun als Kommanditgesellschaft firmierende Unternehmen eingetreten.
Mit dem Tod von Kurt Herrmann 1986 übernahm die Merck AG das Unternehmen als neue Tochter. Doch 1997 trennte sie sich von der Sparte Dermatologie und der Hermal, die an die Boots Healthcare International (BHI) in Nottingham/UK veräußert wurde. Mit dem Verkauf des Unternehmens 2005 an die Reckitt Benckiser PLC wechselte auch Hermal den Besitzer. Knapp zwei Jahre später wurde Hermal für 375 Millionen Euro an die Almirall S.A. verkauft.
2014 wurde die Produktionsanlage für halbfeste und flüssige Arzneien in Reinbek umfassend erweitert, was zu einer Verdoppelung der Herstellungskapazitäten führte. Ein Drittel der damals ca. 360 Mitarbeiter waren in der Entwicklung und Produktion beschäftigt.