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Ahrensburger Schlossmühle

Die Ahrensburger Mühle ist ein Architektur- und Technikdenkmal im Süden des Kreises Stormarn.

Außenarchitektur

Die Ahrensburger Schlossmühle präsentiert sich als ein Ensemble aus drei miteinander verbundenen Gebäuden. Ältester Teil ist das zweigeschossige, fünf Fensterachsen breite Wohnhaus des Müllers. Mit seinem reetgedeckten Satteldach bildet es den Kern der Gebäudegruppe. An dessen Ostgiebel grenzt etwas tiefer der sechsachsige Mühlenbau an. Er besteht aus Granitfundament und Ziegelmauerwerk mit zwei lotrechten Achsen für die Wasserturbinenräder. Ein weiterer zweiachsiger Anbau mit rückwärtigen Öffnungen für Treibriemen ergänzt das Ensemble.

Innenansicht, 1981

Innenarchitektur

Im Wohnhaus ist die historische Raumaufteilung erhalten. Im Mühlenhaus lassen sich nach mehrfachen Umbauten Teile des historischen Fußbodens, der Wände sowie der technischen Ausstattung finden.

Materialien

Das Ensemble besteht aus einer Kombination von Granit für die Fundamente, Ziegelsteinen für die Wände, Holzbalken für die Decken und Dachstühle, Reet für das Dach und Gusseisen für das Mühlengetriebe.

Postkarte, 1917

Geschichte

Die Geschichte der 1643 erstmals schriftlich erwähnten und danach mehrfach umgebauten Ahrensburger Kornwassermühle ist eng mit der Geschichte des Adligen Guts Ahrensburg sowie des Herrenhauses bzw. Schlosses Ahrensburg verbunden. Um ausreichend Energie zu erzeugen, ließ Peter Rantzau die Endmoräne bei Vierbergen durchbrechen. So konnte der umgeleitete Oberlauf des Hopfenbachs nunmehr ergänzend zur Aue den Schlossgraben füllen und das Mühlrad antreiben. Bis zur Aufhebung des Mühlenzwangs 1854 diente die Anlage als Zwangsmühle für das Gut Ahrensburg mit den zugehörigen Dörfern.

1759 übernahm der Kaufmann Heinrich Carl von Schimmelmann zusammen mit dem Gut die Mühle und verpachtete sie mehrfach. 1858 entstand mit einem Neubau des Mühlenteils das heutige Ensemble mit dem Wohnhaus.

Der letzte Pächter, Eduard Kuckuck, betrieb die Mühle 1884-1895. In dieser Zeit wurde ein Dampfantrieb eingebaut, der sich aber wirtschaftlich nicht rentierte. Die Familie Schimmelmann ließ weiterhin Korn in der Mühle mahlen und nutzte darüber hinaus die Kraft der Turbinen, um auf dem jenseits der Aue gelegenen Ufer ein Sägewerk zu betreiben.

1920 wurde sie wieder zu einer Kornwassermühle umgebaut und mit Wasserturbinen ausgestattet, die die traditionelle Mahltechnik ablösten. Trotz dieser Modernisierung konnte die Mühle nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden.

Eine 1929 erfolgte Erweiterung umfasste die westlich des Wohnhauses gelegene Veranda sowie nördliche und östliche Anbauten. Nach dem Verkauf des Guts Ahrensburg zog Carl Otto von Schimmelmann mit seiner Frau Nancy 1932 in das eigens dafür renovierte Mühlenhaus. 1934 verkaufte er die gesamte Gebäudegruppe an das Ehepaar Mutz, 1986-2020 diente die Anlage nurmehr zum Wohnen.

Bedeutung

Die Ahrensburger Mühle leistete einen wichtigen Beitrag zur Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung des Guts und seiner Dörfer.

Nutzung

Das Mühlenensemble wird nicht genutzt.

Erhaltungszustand

Die Anbauten des Wohngebäudes sind in befriedigendem Zustand. Das ursprüngliche Wohnhaus sowie das Mühlengebäude verfallen jedoch langsam. Reste des Wassereinlaufs und Durchlaufs im Keller des Mühlentrakts sind noch erhalten.

Besonderheiten

Die Ahrensburger Mühle ist Teil des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles von Gut Ahrensburg mit Schloss, Schlossbrücke, Marstall und Schlosspark Ahrensburg.

Persönlichkeiten

Peter Rantzau GND: 1069510416
Heinrich Carl Schimmelmann GND: 118917323

Datierung Schutzstellung

12.01.1990

Begründung Schutzstellung

Besonderheit der architektonischen und technischen Gestaltung und wichtiger Bestandteil des Ensembles von Gut Ahrensburg

14 400
Ahrensburger Schlossmühle business 53.6818000000 10.2402600000

Ort

Mühlenredder 1, 22926 Ahrensburg

GPS-Standort

53° 40' 54'' N, 10° 14' 24'' O

Auftraggeber

Peter Rantzau, Carl Otto von Schimmelmann

Planer/Architekt

unbekannt

Errichtungsdatum

1643 (erste schriftliche Erwähnung Mühlenhaus)

Strukturansicht

Literatur

  • Behrens, Angela : Das Adlige Gut Ahrensburg von 1715 bis 1867, Gutsherrschaft und Agrarreformen. [Neumünster], Wachholtz 2006, GVK: 512348960
  • Die Mühlen in Stormarn. Hamburg, Heinevetter 1992, GVK: 1389825167

Weitere Literatur