Lebenslauf
Adolf stammte aus der Rendsburger Linie der Schauenburger Grafen. Er war der zweite Sohn von Gerhard VI. von Schleswig und wuchs am Hof von Friedrich I. von Brandenburg (Friedrich VI. von Nürnberg) auf.
Veröffentlicht
Ab 1440 lag unter Adolf VIII. von Holstein erstmals die Herrschaft über die gesamte Grafschaft Holstein und das Herzogtum Schleswig in einer Hand.
Adolf stammte aus der Rendsburger Linie der Schauenburger Grafen. Er war der zweite Sohn von Gerhard VI. von Schleswig und wuchs am Hof von Friedrich I. von Brandenburg (Friedrich VI. von Nürnberg) auf.
Nach dem Tod Gerhards VI. 1404 erhob dessen Witwe Elisabeth im Namen der drei minderjährigen Söhne Anspruch auf das Herzogtum Schleswig, das ihr Ehemann 1386 als Lehen von der dänischen Krone erhalten hatte. Im folgenden, ca. 30 Jahre währenden Krieg mit der dänischen Krone trat ab 1413 Heinrich IV. von Holstein als Herzogprätendent auf, nach dessen Tod 1427 sein jüngerer Bruder Adolf.
Bereits 1421 hatte Adolf von seinem Onkel Heinrich III. von Holstein die Grafschaft Holstein-Rendsburg erhalten und übte nach dem Tod seines Bruders Gerhard VII. von Holstein 1433 die alleinige Herrschaft über Holstein aus.
1426 entzündete sich im Konflikt mit Dänemark zudem der Sundzollkrieg gegen die Kalmarer Union. Im Bündnis mit der Hanse erreichte Adolf VIII. 1435 im Frieden von Vordingborg u. a. die Belehnung mit dem größten Teil des Herzogtums Schleswig. 1439/40 erhielt er nach der Absetzung Eriks VII. von Dänemark auch die übrigen Gebiete als erbliches Lehen. Er baute für Schleswig und Holstein eine zentrale Verwaltung auf, wofür er in der Schleswiger Obrigkeit auch die niederdeutsche Sprache einführte. Die Bedeutung der Eider als Grenze nahm immer mehr ab.
Um die Herrschaft und das Erbe der Schauenburger zu sichern, entzog Adolf VIII. nach dem „Zwillingssturz von Gottorf“ seiner verwitweten Schwägerin Agnes von Schleswig 1433 die möglicherweise illegitim gezeugten Zwillinge, die bald darauf starben.
1448 schloss er mit der Stadt Hamburg einen Vertrag zum Bau des Alster-Beste-Kanals und stellte die nötigen Flächen in Holstein zur Verfügung.
Im selben Jahr lehnte er mangels Nachfahren die dänische Königskrone ab. Auf seine Empfehlung wurde sein Neffe als Christian I. von Dänemark gewählt.
Wegen der Kosten aus dem Konflikt um Schleswig verpfändete Adolf VIII. diverse Ämter an den Adel. Die seit 1375 mitsamt Stormarn verpfändete Burg Trittau löste er allerdings 1454 wieder aus und hielt sich in diesem Zentrum der landesherrlichen Verwaltung mehrfach zu Verhandlungen auf.
Nach den langen Auseinandersetzungen um Schleswig erwirkte Adolf VIII. durch ausgleichende Politik und ein gutes Verhältnis zu den Hansestädten eine Friedensphase für sein Herrschaftsgebiet.
Mit seinem Tod endete die Herrschaft der Rendsburger Linie der Schauenburger als Grafen von Holstein. Mit der Thronbesteigung von Adolfs Neffen Christian I. kam es in Dänemark zum Dynastiewechsel zum Haus Oldenburg.
seit 1948: Herzog-Alf-Weg (Hamburg)
Im St.-Petri-Dom Schleswig hat sich ein Epitaph für Adolf VIII. erhalten.
Gerhard VI. von Schleswig GND: 137532105
Friedrich I. von Brandenburg GND: 11870317X
Erik VII. von Dänemark GND: 119446359
Agnes von Schleswig GND: 121996263
Gerhard VII. von Holstein GND: 136199968
Heinrich III. von Holstein GND: 142356921
Heinrich IV. von Holstein GND: 135867819
Christian I. von Dänemark GND: 12939159X
1401
04.12.1459
Segeberg
St.-Laurentii-Kirche Itzehoe
Graf von Holstein und Stormarn, Herzog von Schleswig
1. Ehe: Mechthild von Anhalt-Bernburg (gest. ca. 1432); 2. Ehe: Margarethe von Mansfeld (ca. 1408–1496)
Gerhard VI. von Schleswig (1367–1404); Elisabeth von Braunschweig (ca. 1370–ca. 1420)